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Foto: APA/Barbara Gindl
Wien - Blutdoping steht auf der Liste der verbotenen Methoden des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Unter diesen Begriff fallen nur Transfusions-Methoden mit Eigen- (autologe) und Fremdblut (homologe Methode). Das seit 1988 gentechnisch hergestellte Blutdopingmittel Erythropoietin (EPO) zählt dagegen nicht zum Blutdoping, sondern zu den im Spitzensport verbotenen Hormonen.

Nachweis bis drei Wochen später

Blutdoping-Sünder können nur mittels Blutproben überführt werden. Bis zu drei Wochen nach einer Infusion ist der Nachweis möglich. So findet man in positiven Proben vor allem Spuren von Glykol, das in der Medizin verwendet wird, um Blut zu konservieren. Der leistungssteigernde Effekt hält wie im Falle von EPO ebenfalls zwei bis drei Wochen an.

Zuviel Blut

Beim Blutdoping wird rund ein Liter Blut - entweder fremdes, das mit der Blutgruppe und dem Rhesusfaktor des Dopingsünders übereinstimmen muss, oder eben eigenes - dem Körper zugeführt. Da ein Sportler normalerweise über nur maximal acht Liter Blut im Körper verfügen kann, beginnt sich das Volumen sofort zu regulieren. Das heißt der überflüssige Liter, respektive die Plasma-Flüssigkeit, wird vom Körper abgebaut. In der Regel geschieht dies bereits eineinhalb Stunden nach der Transfusion durch Urinausscheidung.

Effekt: bessere Leistung durch mehr Sauerstoff

Die roten Blutkörperchen des zugeführten Liters verbleiben dagegen im Blut, womit der vor allem im Ausdauersport förderliche Effekt einer besseren Sauerstoffversorgung der Muskeln erreicht wird. Denn je mehr rote Blutkörperchen vorhanden sind, umso mehr Sauerstoff kann im Körper transportiert werden. Wissenschaftliche Untersuchungen sprechen von Leistungssteigerungen durch Blutdoping von bis zu 15 Prozent. Eine unerwünschte Nebenwirkung dieser im Profisport verbotenen Methode ist der Anstieg der Infektionsgefahr, vor allem bei homologen Verfahren. (APA)