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Foto: APA/EPA/Jens Wolf
Der Markt für mobiles Breitband in Europa boomt. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bis Jahresende mehr als fünf Millionen Computer in Europa über Datenkarte oder USB-Modem mit dem Internet verbunden sein werden. Österreich und Schweden sind dabei mit mehreren hunderttausend UserInnen die Vorreiter, ergibt die Studie des schwedischen Marktforschungsinstituts Berg Insight . "Mobilfunkbetreiber wie '3', A1 Mobilkom and Telenor machen es richtig", erklärte Senior Analyst Tobias Ryberg. "Viele Menschen haben ihre alten, wuchtigen Desktop-PCs bereits durch Notebooks mit großen Bildschirmen ersetzt. Jetzt können sie dank des 3G-Turbos für monatlich rund 20 Euro überall ins Internet", so Ryberg.

Massenmarkt

Die Zahl der Rechner, mit denen man unterwegs über schnelle 3G-Netze online gehen kann, soll sich bis zum Jahr 2011 europaweit auf 30 Millionen nahezu versechsfachen. Zu diesem Zeitpunkt würden mobile Internetverbindungen Standard am Notebook-Massenmarkt sein - so wie heute Wireless LAN (WLAN). Die Nachfrage wird laut Studie vor allem durch sinkende Preise und verbesserte Übertragungsraten getrieben. Der Markt für mobiles Breitband in den EU-25 war im Vorjahr rund 1,1 Mrd. Euro schwer, wobei 3,2 Mio. Datenkarten und USB-Modems abgesetzt wurden. Im ersten Quartal 2007 sind die Auslieferungen um rund 50 Prozent gestiegen, die Preise um 20 Prozent gesunken, so Berg Insight. Bis zum Jahr 2011 werde der Markt für mobiles Breitband jährlich um 23 Prozent auf drei Mrd. Euro zulegen.

Enormes kommerzielles Potenzial

Der Einfluss dieser Entwicklung auf die Strategien der Netzbetreiber sei enorm und das kommerzielle Potenzial hoch. Ende 2006 war Vodafone Deutschland mit 540.000 Teilnehmern laut den Angaben der größte europäische Provider für mobiles Breitband, gefolgt von T-Mobile Deutschland (240.000), Vodafone UK (220.000) und Vodafone Italy (140.000). An fünfter Stelle lag demnach die Mobilkom Austria mit 140.000 Nutzern. "Eine sehr hohe Zahl, wenn man die geringe Größe Österreichs bedenkt", befindet Berg Insight.

Signifikante Preisunterschiede

Im zweiten Quartal 2007 sei der durchschnittliche Umsatz mit Kunden, die 400 MB pro Monat verbraucht haben, in Europa bei 37,4 Euro gelegen. Datenpakete mit drei GB oder mehr kosteten im Schnitt monatlich 48,2 Euro. "Signifikante Preisunterschiede gibt es sowohl bei den Anbietern als auch den Ländern. Am teuersten sind Griechenland, Frankreich und Großbritannien, die günstigsten Tarife finden sich in Österreich, Schweden, Ungarn und Polen", so die Marktforscher.

Stetiger Ausbau

Während Anfang 2006 noch Datenraten von 1,8 Mbit/s vorherrschten, wurde heuer auf theoretische 7,2 Mbit/s beim Download und 2,0 Mbit/s beim Upload ausgebaut. Für das kommende Jahr prognostiziert Berg Insight Raten von bis zu 14,4 Mbit/s, HSPA+ soll 2009 sogar 28,8 Mbit/s ermöglichen. WiMAX, eine Technologie zur drahtlosen Datenübertragung, die eine deutlich höhere Reichweite als WLAN hat, wird laut den Marktforschern in den kommenden fünf Jahren keine große Rolle spielen.(APA/red)