Arno Paasilinna:
Das Jahr des Hasen
Verlag: BLT 2003
ISBN-10: 3404920309
Euro 9,95

Buchcover
Die Finnen sind ein komisches Volk. Vielleicht ein bisschen wie die Österreicher. Auf alle Fälle gibt es dort noch mehr Seen und Wälder als bei uns. Stundenlang kann man durch die brettlebene Landschaft fahren und außer Wäldern und Seen ist nichts in Sicht, wenn nicht ein Elch aus dem Wald kommt und sich bemüßigt fühlt, eine Abwechslung in die Monotonie zu bringen. Oder auch ein Hase. So wie in Arto Paasilinas Roman "Das Jahr des Hasen".

Kaarlo Vatanen, um die vierzig, Redakteur bei einer großen Zeitschrift und Protagonist dieser skurrilen Geschichte, ist mit einem Arbeitskollegen im Auto auf dem Weg nach Hause. Die Sonne geht gerade unter, es ist ein außergewöhnlich schöner Abend. Aber das sieht Vatanen nicht, denn sein Lebensgefühl ist schon lange im Alltag verloren gegangen. Seine Arbeit ist für ihn nicht mehr als eine sinnlose Beschäftigung und er ist mit einer Frau verheiratet, die er eigentlich gar nicht mag.

Der Mann und der Hase

Plötzlich werden die beiden Männer jäh aus ihrer Monotonie gerissen: Sie haben einen Hasen angefahren! Der Hase hoppelt mit verletztem Hinterlauf in den Wald. Vatanen hinterher. So beginnt eine der schönsten Freundschaften der Literaturgeschichte: Der Mann und der Hase.

Was nun folgt, ist für Freunde des skurill-schwarzen Humors wie gemacht: Der Mann und der Hase machen eine Reise quer durch Finnland und erleben die wildesten Abenteuer. Sie werden inhaftiert und wieder freigelassen. Sie überleben einen Waldbrand, der Hase wird fast von einem Pastor erschossen, sie kämpfen gegen einen Raben. Vatanen rettet seinen Freund vor einem Skilehrer, der den Hasen seinen Naturgöttern opfern will. Und schließlich jagen sie einen Bären bis über die Grenzen Russlands hinaus ...

Autor Arto Paasilinna wurde 1942 in Kittila in Lappland geboren. Der hauptberufliche Journalist hat mittlerweile an die vierzig Romane geschrieben, jeden Herbst erscheint ein Neuer. Von der Kritik lange ignoriert, wurde sein Werk mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt und Paasilinna erhielt zahlreiche Preise sowohl im In- als auch im Ausland.

Irgendwie macht dieses Buch glücklich. Vielleicht weil der Protagonist genau das tut, was man manchmal selbst so gerne einfach machen würde: Den Hut drauf hauen. Und auch, weil einem die Menschen trotz allen Merkwürdigkeiten liebenswert erscheinen. (sol)