Homesch/Jerusalem - Die israelische Polizei hat am Montag 400 israelische Siedler und Mitglieder ultrarechter Organisationen aus der von ihnen wieder besetzten ehemaligen Siedlung Homesh im Westjordanland weggebracht. "Rund 400 Menschen wurden gewaltfrei aus dem Ort Homesh abtransportiert und in Autobusse gebracht", sagte der Polizeisprecher Mickey Rosenfeld der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Anwesenheit in der geräumten jüdischen Siedlung im Norden des Westjordanlandes sei illegal gewesen. Homesh sei zu einer militärischen Sperrzone erklärt worden. Neun Menschen wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

"Wir sind entschlossen, Homesh wieder aufzubauen, und nichts wird uns daran hindern", sagte einer der Organisatoren der Demonstration. Es war bereits der vierte Versuch der Siedler, Homesh zu besetzen. Die israelische Armee hatte die Siedlung 2005 vollständig geräumt. Insgesamt hatte sich Israel damals aus 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier weiteren im Westjordanland zurückgezogen.

Unterdessen wurde am Montag im Westen Israels ein acht Monate altes Baby bei der Explosion einer Rakete verletzt. Das Geschoss sei aus dem Gaza-Streifen abgefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. Die Rakete habe mit voller Wucht das Haus der israelischen Familie im Badeort Ashkelon getroffen. Über das Ausmaß der Verletzung machte die Armee keine Angaben. Die Mutter des Kindes stehe unter Schock. Die Palästinenserorganisation Islamischer Jihad bekannte sich in einer in Gaza veröffentlichten Erklärung zu dem Raketenbeschuss. (APA)