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Als Salzburg-Trainer hat man es auch nicht einfach.

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Eineinhalb Wochen vor dem Start in die Champions-League-Qualifikation präsentiert sich Fußball-Meister Red Bull Salzburg als "Baustelle". Giovanni Trapattoni zeigte sich nach dem 2:2 bei der Wiener Austria von seiner polternden Seite: "Dieses Unentschieden ist wie eine Niederlage. Wir haben wie Kinder gespielt. Das war eine Mannschaft voller Angst."

Dass nach der frühen Roten Karte für Austrias Abwehrchef Jacek Bak nicht mehr als ein Punkt rausschaute, wurmte den Italiener. "Wir brauchen mehr Druck, mehr Mentalität, mehr Selbstvertrauen. Ich habe gewusst, dass es diese Saison schwieriger wird. Wir sind Meister, alle warten auf uns."

"Bravo Tormann"

Allerdings wusste der Italiener natürlich auch, dass Austria-Goalie Szabolcs Safar eine Leistung der absoluten Sonderklasse hinlegte. "Bravo Tormann", lobte selbst "Trap" den ruhigen Schlussmann, der u.a. einen Elfer von Alex Zickler entschärfte. "Wir müssen schnellst möglich aufwachen und uns am Riemen reißen", fordert der letztjährige Schützenkönig Zickler. "Das war bis jetzt dürftig. Wir kassieren plumpe Dinger und jeder will den Zauberpass spielen", urteilte auch Niko Kovac.

Die Achillesferse der Salzburger ist derzeit ganz klar die Außenverteidigung. Milan Dudic und Markus Steinhöfer ermöglichten mit ihren Schnitzern den Doppelpack von Austrias Sanel Kuljic. Auf die Frage, ob man dort noch nachbessern wird, runzelte Salzburgs Sportdirektor Oliver Kreuzer die Stirn. "Eigentlich ist nur mehr ein Stürmer geplant." Co-Trainer Thorsten Fink hofft, "dass sich die Leistungen auf diesen Positionen wieder normalisieren". Am Mittwoch steht für die Salzburger auf Naturrasen die EM-Stadion-Eröffnung gegen Arsenal auf dem Programm, am Samstag sind dann wieder auf Kunstrasen gegen den LASK drei Punkte fix eingeplant.

Erleichterung bei Kuljic

Erleichterung pur verspürte Austria-Stürmer Kuljic, der nach den Transferstreitigkeiten mit Sion und dem sommerlichen Wechselchaos endlich wieder jubeln durfte. "Das war eine sehr schöne Befreiung." Die Tatsache, dass der Doppelpack ausgerechnet gegen die ebenfalls um ihn werbenden Salzburger gelang, sei nebensächlich.

Als aktueller Tabellenführer darf sich Vizemeister Ried feiern lassen, die Oberösterreicher siegten vor allen dank der zwei Freistoßtreffer von Herwig Drechsel mit 3:0 gegen Austria Kärnten. Die immer wieder aufflackernden Team-Diskussionen rund um Drechsel nimmt der 33-Jährige selbst gelassen: "Welcher Spieler möchte nicht ins Nationalteam? In Ried spiele ich eine wichtige Rolle, ob ich das auch im Nationalteam könnte, kann ich nicht sagen. Die Entscheidung liegt beim Teamchef."(APA)