Moskau - Russland will eine Entscheidung über die Zukunft der südserbischen Provinz Kosovo nicht ohne die Vereinten Nationen zulassen. "Die endgültige Entscheidung sollte vom UNO-Sicherheitsrat auf Grundlage der Vereinbarungen zwischen den Serben und den Kosovo-Albanern angenommen werden", teilte das russische Außenministerium am Samstag mit.

Die westlichen Länder hatten am Freitag wegen des Widerstandes Russlands im Weltsicherheitsrat ihre geplante Kosovo-Resolution zurückgezogen. Nun soll die Kosovo-Kontaktgruppe, zu der auch Russland gehört, neue Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo führen.

Legitimes Urteil

"Nur das Urteil des Sicherheitsrats kann legitim sein", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums in Moskau. Russland sprach sich für zeitlich unbegrenzte Verhandlungen aus und betonte erneut, in der Kontaktgruppe aktiv mitzuarbeiten. Die erste Sitzung von Experten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Russland und den USA ist für den 25. Juli in Wien geplant.

Das Ministerium warnte vor "Versuchen, den UNO-Sicherheitsrat in der Kosovo-Frage zu umgehen". Dies würde nicht nur den bisherigen internationalen Vereinbarungen zum Kosovo zuwiderlaufen, sondern auch zu einer Destabilisierung des Balkans führen und "Separatisten in aller Welt motivieren".

Washington will Kontaktgruppe entscheiden lassen

Washington will nach der neuen Verhandlungsrunde zur Zukunft des Kosovo die Kontaktgruppe über eine Souveränität des Staates entscheiden lassen. Anders als im UNO-Sicherheitsrat hat Moskau in der Gruppe kein Vetorecht. Russland widersetzt sich einer Unabhängigkeit des Kosovo ohne Zustimmung der Serben. (APA/dpa)