In den Vereinigten Staaten von Amerika werden jedes Jahr weit über 600.000 dieser Operationen durchgeführt, oft unnotwendiger Weise. Grund für die Praxis ist die Häufigkeit von Gebärmuttermyomen oder Zysten an den Eierstöcken - bis zu vierzig Prozent der Frauen über 35 sind Schätzungen zufolge davon betroffen. Üblicherweise sind die Muskelgeschwülste im Uterus, die durch eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe entstehen (Fibrose), gutartig, dennoch würde "kastriert", wie Coffey es nennt.
Zu selten Alternativen aufgezeigt
Viele Frauen erfahren ihr Leben danach, ohne ihre Sexualorgane, als mühsam, schmerzhaft und nicht zuletzt unbefriedigend. Dabei gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten wie die Myomembolisation, bei der Kunststoffkügelchen mittels Katheder in die Gefäße der Myome gespritzt wird, um den Tumoren so die Blut- und Ernährungszufuhr abzuschneiden. Als Folge schrumpft das Myom, und der Uterus bleibt erhalten.
Dennoch, ein Teil der Ärzte-/Ärztinnenschaft verlässt sich weiterhin auf die Total- oder Teiloperation, worin Nora Coffey strukturelle Benachteiligung und Vernachlässigung von Frauen in der medizinischen Versorgung ortet. Denn wie schon erwähnt: Der Großteil der Tumore sind keine Karzinome.
Aufklärung direkt an die Frau bringen
Was Coffey also gemacht hat: Sich an die Betroffenen gewendet, damit diese sich mit Wissen und nötiger Vorsicht rüsten können. Ihr Plädoyer: Frau sollte sich sicher sein, dass es sich bei ihren Myomen um bösartige Tumore handelt, bevor sie sich unters Messer legt. Die Folgen könnten sie sonst überrollen.