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Foto: APA/DPA/Karl-Josef Hildenbrand
Hannover - Wenn Frauen wegen einer Vorstufe von Brustkrebs operiert werden, sollte unbedingt eine Strahlentherapie folgen. Dies empfiehlt die "Expertengruppe Brustkrebs" der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie. Die Experten rechnen nach eigenen Angaben damit, dass der Anteil dieser Tumoren in der Zukunft bis zu 40 Prozent aller Brustkrebsfälle ausmachen könnte.

Krebsvorstufe nicht tödlich

Bei bis zu 20 Prozent aller Patientinnen, die mit der Diagnose "Brustkrebs" konfrontiert werden, handelt es sich noch nicht um einen bösartigen Tumor, sondern um eine Krebsvorstufe, erläuterte der Mediziner Rainer Souchon. Dieser Tumor wachse auf die Milchgänge begrenzt und breite sich in diesen aus, ohne jedoch aggressiv in das Brustgewebe vorzudringen. Er sei daher oft nicht tastbar, sondern werde zumeist bei einer Mammographie entdeckt. Er bilde auch keine Tochtergeschwülste. Keine Patientin müsse daran sterben. Frühzeitig erkannt und richtig behandelt, sei er fast zu 100 Prozent heilbar, betonte Souchon.

Aus Vorstufe kann bösartiger Brustkrebs werden

Dennoch könne aus der Vorstufe eine lebensbedrohliche Erkrankung werden, da sie unbehandelt in einen bösartigen Brustkrebs übergehen könne. Während früher die Frauen durch eine Brustamputation geheilt worden seien, werde heute der Tumor zumeist Brust-erhaltend operiert.

Ohne Bestrahlung hohes Rückfallrisiko

Folge danach jedoch keine Bestrahlung, betrage das Rückfallrisiko nach 25 Jahren 40 bis 50 Prozent, warnte Souchon. In diesem Fall könnten die Ärzte zumeist nicht sicher bestimmen, ob es sich um einen Rückfall der Krebsvorstufe oder um einen neuen Krebs in derselben Brust handle. (APA)