Der Klimawandel bringt laut Studie zwei Entwicklungen mit sich, denen man unterschiedlich begegnen muss: Zum einen steigt die Sterblichkeit bei generell höher werdenden Temperaturen, zum anderen schnellt die Zahl der Todesfälle auch bei kurzfristigen Hitzeextremen in die Höhe.
22 Grad ist Wohfühltemperatur
An Hitzetagen war im oberösterreichischen Zentralraum und im Mühlviertel eine Zunahme der täglichen Sterblichkeit von etwa fünf Prozent - das war im Untersuchungsgebiet etwa ein zusätzlicher Toter - zu beobachten. Wärme habe auf die Sterblichkeit viel drastischere Auswirkungen als Kälte, erklärte die Klimaforscherin. Im Zentralraum ist die Sterblichkeit bei etwa 22 Grad Celsius am niedrigsten, im Mühlviertel bei 20 Grad. Eine Erwärmung um zehn Grad führt zu einer Erhöhung der Sterblichkeit um zehn Prozent, während zehn Grad Abkühlung nur zu einer Zunahme von fünf Prozent führen.
In Österreich sei die Temperatur in den vergangenen 150 Jahren um etwa 1,8 Grad Celsius gestiegen, der Anteil der Tage, an denen das Thermometer 30 Grad oder mehr zeigt, hat sich seit den sechziger Jahren von sechs auf zwölf Prozent verdoppelt, rechnete Kromp-Kolb vor. Ihre Szenarien lassen für Oberösterreich eine weitere Erwärmung um zwei bis drei Grad bis Mitte dieses Jahrhunderts erwarten. Auch die Dauer der Hitzeperioden nehme zu.