Probleme mit eigenem Auftritt
Demnach komme ein Viertel aller Verwaltungsmitarbeiter in Großbritannien nicht mit dem Webauftritt des eigenen Amtes klar. "Ein Hauptproblem vieler Webseiten im öffentlichen Bereich ist die Unübersichtlichkeit. Im Durchschnitt bestehen Regierungsseiten aus 17.000 Unterseiten. Häufig fällt die Navigation schwer und die Nutzer irren durch eine Masse an irrelevanten Informationen, bis sie jene finden, nach denen sie eigentlich gesucht haben", berichtet der österreichische Standard. "Fast wie im richtigen Leben", neigt man angesichts des deutschen Behördendschungels zu sagen, wo man sich nicht nur im virtuellen Amt schnell verlaufen kann.
Verschlankung
Die Bemühungen, durch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen die öffentlichen Verwaltungen und ihre Arbeitsprozesse zu verschlanken, sind gleichwohl vielfältig und auch erklärte Absicht der Bundesregierung. Die Marktanalysten von IDC haben in einer aktuellen Studie ermittelt, dass die Investitionen in Informationstechnik in Deutschland besonders im öffentlichen Sektor wachsen und auch den geplanten Verwaltungsmodernisierungen geschuldet sind. Im Schnitt liege das Wachstum in den Jahren bis 2011 bei acht Prozent. "Zentrale Bedeutung kommt dem E-Government im Austausch von Geschäftsdaten zwischen Behörden und Unternehmen bzw. Bürgern sowie Behörden untereinander zu. Dies reicht von einfachen Auskünften bis hin zur Integration hochkomplexer Geschäftsprozesse. Deshalb ist es für Verwaltungseinrichtungen und deren Kunden von immenser Bedeutung, bei der Vernetzung kompatible Kommunikationslösungen zu verwenden", bestätigte auch das Manager-Magazin.
Viele Facetten
Die Verwaltungsmodernisierung hat viele Facetten: Einen großen Schritt in Richtung des neudeutsch "One Stop Shopping" genannten Prinzips erwarten Experten von der Einführung der einheitlichen Servicerufnummer 115 in Verbindung mit der zunehmenden Migration von Voice-over-IP in der öffentlichen Verwaltung. "Die Einführung eines einheitlichen Behördenrufs bietet große Chancen für Deutschland. Fragen und Anliegen der Bürger können professionell entgegengenommen, bearbeitet und bis zur Erledigung verfolgt werden", schreibt Christian Bermes im Fachmagazin Innovative Verwaltung. Egal, ob man nun aktuelle Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes abrufen oder ein Anliegen beim örtlichen Ordnungsamt vorbringen wolle, die Rufnummer für den Bürger sei dieselbe.
Behördengänge vereinfachen