Frankfurt/Main - In der Umgebung von Atomkraftwerken erkranken mehr Kinder und Jugendliche an Leukämie als in anderen Regionen, ergab eine am Donnerstag im "European Journal of Cancer Care" veröffentlichte US-Studie. Der genaue Grund für den Zusammenhang zwischen Kernkraftwerken und erhöhter Leukämie-Gefährdung sei bisher aber nicht bekannt, betonten die Forscher.

Die Mediziner der Universität von South Carolina werteten in der Metaanalyse insgesamt 17 Studien aus, die zwischen 1984 und 1999 erstellt wurden und 136 Atomanlagen in Nordamerika, Japan, Frankreich, Spanien und Deutschland einschlossen. In der Altersgruppe bis neun Jahre ist demnach das Erkrankungsrisiko je nach Entfernung um 14 bis 21 Prozent erhöht. Das Risiko, an der Krankheit zu sterben, liegt in dieser Gruppe um bis zu 24 Prozent höher als bei Gleichaltrigen, die nicht in der Nähe von Kernkraftwerken leben.

Bei allen Untersuchten - also im Alter von null bis 25 Jahren - war die Erkrankungswahrscheinlichkeit um sieben bis zehn Prozent gesteigert, die Sterberate um zwei bis 18 Prozent. Im Umgang mit dem Resultat warnte der Mediziner Peter Baker allerdings vor übereilten Schlüssen. Möglicherweise trügen zu diesem Ergebnis Umweltfaktoren bei, die noch nicht bekannt seien. Jedenfalls bestehe weiterer Forschungsbedarf, betonte der Wissenschaftler. (APA/AP)