Anfang September wollen sich die Delegationen Nordkoreas, der USA, Chinas, Südkoreas, Japans und Russlands erneut in Peking treffen, "um einen Fahrplan auszuarbeiten". Anschließend sei "so schnell wie möglich" ein Außenministertreffen in der chinesischen Hauptstadt geplant.
Zur Abrüstung verpflichtet
US-Unterhändler Christopher Hill betonte, die USA wollten die zweite Phase des Prozesses bis Jahresende abschließen. "Ich denke weiter, dass es möglich ist." Der chinesische Chefdelegierte Wu Dawei bekräftigte, dass Nordkorea sich weiter der atomaren Abrüstung verpflichtet fühle. Chinesische Experten äußerten sich allerdings skeptisch. Die Schließung der Atomanlagen in Yongbyon in der Anfangsphase sei einfach gewesen, "doch wird jeder nächste Schritt auf eine sehr komplizierte Lage treffen", sagte Professor Shi Yinhong von Pekings Volksuniversität. Nordkorea werde alle möglichen Forderungen erheben, die die Stabilität, Sicherheit, Sanktionen oder die Beziehungen mit den USA beträfen.
Die Delegationschefs hoben dagegen die positiven Aspekte hervor und äußerten ihre Zufriedenheit über die "konstruktiven Bemühungen" im Sechser-Prozess. Ohne ausdrücklich auf die direkten Gespräche der USA mit Nordkorea einzugehen, begrüßten alle Teilnehmer "produktive bilaterale Konsulationen und Koordination, um gegenseitiges Vertrauen zu fördern und die Beziehungen miteinander zu verbessern". In Peking habe Nordkorea noch einmal bekräftigt, seine Verpflichtungen zur vollständigen Auflistung und Beseitigung aller Nuklearprogramme zu erfüllen. Im Gegenzug werde das Land Wirtschafts- und Energiehilfen sowie humanitäre Unterstützung in einem Gegenwert von 950.000 Tonnen schweren Heizöls erhalten, wie im Abkommen vom Februar vereinbart.
Kein Zeitplan
Die USA hatten eigentlich einen Zeitplan angestrebt. Doch machte US-Unterhändler Hill deutlich, dass noch nicht klar sei, was unter Offenlegung und Unbrauchbarmachen aller Atomanlagen genau verstanden werde. Auch müssten in den Arbeitsgruppen die Details für die Öllieferungen ausgearbeitet werden, da Nordkorea nur etwa 50.000 Tonnen im Monat aufnehmen könne. Andere Methoden oder Unterstützung als Ersatz für Öllieferungen müssten erwogen werden. Viele Fragen seien "unbekanntes Territorium", sagte Hill.