Wien - Die Ärztekammer hat davor gewarnt, dass Patienten auf Grund des von der Regierung beschlossenen Sparpakets für die Krankenkassen künftig nicht mehr die Medikamente bekommen könnten, die ihnen am besten helfen.

Vor allem Patienten, die an Volkskrankheiten wie Krebs, Rheuma oder Depressionen leiden, könnten die großen Verlierer sein, wenn ab nächstem Jahr im Zuge des 150-Millionen-Euro-Sparpakets wie geplant 90 Mio. Euro im Bereich der Medikamente gekürzt werden, so der Leiter des Medikamentenreferats der Ärztekammer, Otto Pjeta, gegenüber der APA.

"Keinerlei Spielraum"

Pjeta argumentierte damit, dass in der konventionellen Medikamententherapie wegen sehr sparsamer und ökonomischer Verschreibungen der Ärzte keinerlei Spielraum mehr bestehe. Deshalb seien offensichtlich Leistungsverschlechterungen für Patienten geplant, die auf neueste Medikamente besonders angewiesen seien.

"Für immer mehr Menschen bedeuten die neuesten Entwicklungen eine große Hilfe", so Pjeta. Diese sorgten dafür, dass Betroffene "mit starken Beeinträchtigungen wesentlich besser zurechtkommen können als bisher". Pjeta befürchtet, das die Kürzungen nun voll zu Lasten innovativer Therapien gegen die neuen Volkskrankheiten gehen.

"Unwissende Wirtschaftsbürokratie" Deshalb geht der frühere Ärztekammerpräsident auch mit der Politik hart ins Gericht. Das Sparpaket wertet er als "Zeichen einer unwissenden Wirtschaftsbürokratie, die ohne medizinischen Sachverstand die kranken Menschen als Spielkapital einsetzt".