Nach schwachem Beginn konnten die europäischen Märkte den steilen Abwärtstrend korrigieren und durch gute US-Vorgaben in etwa das Niveau der Vorwoche halten. Somit traten die anfänglich marktbestimmenden Sorgen um den USHypothekenmarkt und den kontinuierlich steigenden Euro (knapp 1,38 Dollar) in den Hintergrund.

Der französische Konzern Alstom erreichte zum ersten Quartal bessere Umsatzzahlen als erwartet. Laut Bekanntgabe der Industrie-Gruppe sind die Erlöse um 27% auf EUR 4,047 Mrd. gestiegen und konnten somit die Vorhersage von EUR 3,606 Mrd. deutlich übertreffen. Die Zahl der neueingegangenen Aufträge steigerte der Hersteller von Industriegeneratoren und Hochgeschwindigkeitszügen um 62%. Die Valoren reagierten mit einem Kursanstieg von ca. 8%. Für eine weitere Überraschung in dieser Woche sorgte der Handy-Hersteller Sony Ericsson, der seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37% auf EUR 3,11 Mrd. steigern konnte. Darüber hinaus wurde der Absatz um 59% auf 24,9 Mio. Geräte erhöht und damit der Trend des vergangenen Jahres beibehalten. Angetrieben wurden diese Entwicklungen vorwiegend durch die vermehrte Nachfrage in Schwellenländern wie Indien, China und Brasilien, wo vor allem preiswerte Geräte bevorzugt werden. Durch die Einführung einer günstigeren Produktpalette konnte Ericsson den durchschnittlichen Verkaufspreis von EUR 145 auf EUR 125 senken und somit den erhofften Anstieg an verkauften Stückzahlen auf diesen Märkten erzielen.

Eine Woche nach den Verkaufsgerüchten seiner Kekssparte hat der französische Lebensmittelkonzern Danone ein Kaufangebot für den niederländischen Konzern Numico vorgelegt. Die Holländer haben sich in den vergangenen Jahren vor allem in den Bereichen Baby- und Krankenhausnahrung etablieren können, weshalb sich Danone eine verstärkte Präsenz auf diesen wachsenden Sektoren erhofft. Medienberichten zufolge konnten sich bereits beide Firmen auf eine festgelegte Summe von EUR 12,3 Mrd. einigen. Der durch Danone gebotene Betrag bewertet Numico mit EUR 55/Aktie. Eine weitere Akquisition könnte dem 107 Jahre alten niederländischen Konzern Hagemeyer bevorstehen. Interesse an dem dritt größten Elektronik Zulieferer zeigt sich seitens des Konkurrenten Rexel. Das französische Unternehmen wollte die Spekulationen bisher jedoch nicht kommentieren. Dennoch sorgte diese Meldung für einen Kurserhöhung bei den Wertpapieren von 10,1%. Einen derartigen Anstieg durften die Aktionäre der Firma Hagemeyer seit dem 10. Jänner 2005 nicht miterleben.

Für nächste Woche erwarten wir eine Richtungsentscheidung an den europäischen Märkten. Eine Rolle sollte dabei auch die beginnende Berichtsaison der Unternehmen zum 2. Quartal und auf der Agenda stehende Konjunkturdaten spielen.