50.000 Kilometer, 50 Länder, 15 Monate, 5 Kontinente – Louis Palmer hat sich etwas vorgenommen. Der Schweizer hat gemeinsam mit Studenten von Schweizer Hochschulen und in Kooperation mit einem deutschen Solarzellenhersteller ein solarbetriebenes Fahrzeug entwickelt – und will nun den Beweis antreten, dass es auch tatsächlich funktioniert: mit einer Fahrt rund um die Welt, unter dem Motto: "Stop Global Warming".

Foto: derStandard.at/Putschögl

Die Fahrt des Abenteurers Palmer, der laut seinem Lebenslauf schon einmal "mit dem Fahrrad durch Afrika" gefahren ist und als Entwicklungshelfer in Afghanistan gearbeitet hat, startete am 3. Juli in Luzern. Nach mehreren Aufenthalten in Deutschland und nunmehr bereits 1.900 zurückgelegten Kilometern machte der Solar-Globetrotter und sein Begleitteam am Freitag Stopp in Wien.

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Am Vormittag lud der Schweizer Botschafter Palmer zu sich, am Nachmittag hielt das "Solartaxi" auf Einladung des Naturhistorischen Museums auf dem Maria-Theresien-Platz vor dem Museum. Direktor Bernd Lötsch hieß den Weltenbummler willkommen...

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...und setzte sich dann selbst ins Auto, um eine Brandrede für Erneuerbare Energien im Speziellen und Pioniergeist im Allgemeinen zu halten. Das Naturhistorische Museum, so Lötsch, habe ja auch eine Solaranlage auf dem Dach, "mit der könnten wir zehn solcher Babys versorgen".

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Palmer wird von einem Kleinbus begleitet (hier im Hintergrund zu sehen). Um die Expedition wirklich zu einer klimaneutralen werden zu lassen, werden als Ausgleich für den CO2-Ausstoß, den der Begleitwagen verursacht, CO2-Zertifikate angekauft.

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Das Solarmobil selbst hat zwei Sitzplätze und drei Räder (zwei vorne, eines hinten). Als "Herzstück" hat der Wagen zwei Hochenergiebatterien eingebaut, die dafür sorgen, dass das Auto auch bei Dunkelheit nicht stehen bleiben muss: Rund 350 Kilometer kann Palmer so bei Nacht zurücklegen. Die Batterien sind hundertprozentig recycelbar, das Fahrzeug erreicht mit zwanzig PS eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.

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Immer im Schlepptau und für die Versorgung mit solarer Energie zuständig: Ein Anhänger mit sechs Quadratmetern Solarzellen. Trotz dieser etwas platzraubenden Lösung kann damit nicht die gesamte benötigte Energie erzeugt werden, sondern nur vierzig Prozent.

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Palmer und sein Team haben sich deshalb für folgende Lösung entschieden: Eine neun Quadratmeter große Solaranlage auf dem Dach eines Hauses in Bern speist exakt jene Menge ins Schweizer Stromnetz, die man unterwegs in den verschiedenen Ländern dieser Erde aus den jeweiligen Netzen bezieht.

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Palmer möchte mit der Tour um die Welt zeigen, "dass klimaneutrale Mobilität schon möglich ist".
Das Team, dessen weitere Reise im Detail übrigens von den Einladungen abhängt, die man unterwegs bekommt, berichtet auf der Website www.solartaxi.com laufend über die Reise...

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...und man kann sich auch für bis zu drei Wochen als Mitfahrer anmelden. Nach dem Besuch in Wien geht es für Palmer nun weiter Richtung Osten, schon morgen wird in Bratislava Station gemacht. "Good luck!" hat ihm schon jemand aufs Dach geschrieben, wir schließen uns den Glückwünschen an. (map, derStandard.at, 13.7.2007)

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