Vierzig Prozent der Teilnehmer an der Umfrage gaben dabei an, dass ihr Praktikum mit zwischen 100 und 700 Euro pro Monat abgegolten wurde, ein Viertel verdiente mehr als 700 Euro.
Graubereich
Aus der Umfrage geht weiters hervor, dass zwei Drittel der Auskunftspersonen der Ansicht sind, dass ihre Tätigkeiten als Praktikanten gleichwertig waren mit jenen der Kollegen, die einen regulären Arbeitsvertrag haben. Laut den Studienautoren, den Soziologen Anna Schopf und Paul Ringler, habe ein knappes Drittel der Befragten sogar angegeben, sie fühlten sich "ausgenützt", der Ausbildungsstatus hätte eine nur untergeordnete Rolle gespielt. Ein Zusammenhang zwischen dem Entgelt und dem Gefühl des Ausgenütztwerdens sei festzustellen gewesen. Darüber hinaus sei ein Drittel der Praktikanten nicht darüber aufgeklärt worden, in welchem Beschäftigungsverhältnis (Anstellung, freier Dienstnehmer, Werksvertrag etc.) man gestanden ist – die Autoren sprechen von einem "arbeitsrechtlichen Graubereich".
81 Prozent jener Befragten, die ohne Entgelt arbeiten mussten, wurden von den Eltern weiter finanziell unterstützt. 53 Prozent erhielten Beihilfen, 50 Prozent griffen auf Erspartes zurück. Ein Viertel hatte einen weiteren Job. Frauen müssen laut Umfrage öfters unbezahlte Praktika annehmen als Männer (36 zu 23 Prozent). Im Durchschnitt dauert ein Praktikum zwei bis drei Monate. In den meisten Fällen musste 31 bis 40 Stunden pro Woche gearbeitet werden, jeder Siebente leistete Überstunden.
Erfahrung und Interesse als Motivation
40 Prozent der Befragten mussten ein Pflichtpraktikum (etwa im Zuge eine Fachhochschulausbildung) machen, Hauptmotivation waren aber eindeutig Praxiserfahrung und Interesse.