Innsbruck - Ein erstes Gutachten der Gerichtsmedizin liegt im Fall um die in Innsbruck gefundenen Babyleichen vor: Man habe festgestellt, dass die Babys mit
ziemlicher Sicherheit gelebt hätten. Die bisher vorliegenden
Ergebnisse deuten auf Tötung im Zusammenhang mit der Geburt hin,
erklärte der Leitende Staatsanwalt Rudolf Koll am Donnerstag gegenüber
der APA. Allerdings gibt es noch keinen Abschlussbericht. Ob es zu einer Anklage
kommen werde, hänge von den Ergebnissen dieses Berichtes ab, so Koll.
Mutter sprach bisher von Totgeburten
Bisher hatte die Mutter der drei toten Buben angegeben, dass es sich in allen drei Fällen um Totgeburten gehandelt habe. Sollte sich herausstellen, dass es sich um eine Tötung im psychischen
Ausnahmezustand nach der Geburt gehandelt hatte, bleibt die
54-Jährige straffrei, da dieses Verbrechen bereits verjährt wäre.
Laut der Mutter sollen die Kinder zwischen 1977 und 1980 auf die Welt
gekommen sein.
Leichen unter Brettern im Erdboden verschartrt
Die toten Babys waren am 1. Juni im Stadtteil Wilten entdeckt
worden. Die Neugeborenen waren unter Brettern im Erdboden verscharrt.
Die Tirolerin konnte durch einen DNA-Abgleich als Mutter ermittelt
werden. Zwei der Babys stammen vom Ehemann. Das dritte Kind hat einen
anderen Vater. Das tatverdächtige Ehepaar - eine 54-Jährige und ihr
62 Jahre alter Mann - war am 15. Juni aus der Haft entlassen worden. (APA)