Oberst Michael Lasser, seit vergangenen November Kommandant der Jägerschule in der Wallner-Kaserne in Saalfelden, bestätigte am Mittwoch auf Standard- Anfrage, dass er in Mittenwald gewesen sei. "Es war ein offizieller, genehmigter Dienstreiseauftrag", wehrt sich Lasser. Sein "primäres Ziel": die Kontakte zur bayrischen Gebirgsjägerschule zu intensivieren. Erst im Nachhinein habe er erfahren, dass sich der Verteidigungsminister gegen eine offizielle Teilnahme von Vertretern des Bundesheeres ausgesprochen habe. Lasser: "Aber diese Weisung hat mich leider nicht rechtzeitig erreicht."
Er habe zudem nicht gewusst, dass das Gebirgsjägertreffen umstritten sei oder gar ideologisch missbraucht werden könnte, betont der Bundesheeroberst. Ihm sei auch nichts Derartiges aufgefallen. "Aus Bayern haben ein Bischof und Minister teilgenommen, auch unverfängliche ausländische Delegationen, unter anderem aus Griechenland waren dabei", beschreibt Lasser seine Eindrücke. Die beiden anderen österreichischen Teilnehmer, Brigadier Josef Paul Punitgam und Brigadier Erwin Konzett, waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Dafür redet man im Verteidigungsressort. Und zwar Klartext: "Es hat die klare Weisung gegeben, dort nicht teil zu nehmen", heißt es aus dem Ministerbüro. Nun werde geprüft, "was da schief gelaufen ist". Ob den Militärs dienstrechtliche Konsequenzen drohen, blieb am_Mittwoch noch offen, da die Prüfung gerade anlaufe, nur: "Wir gehen der Sache mit Nachdruck nach."