Bis 2008 soll die Restaurierung der Kronprinzen-appartements in Schloss Schönbrunn abgeschlossen sein. Dort soll künftig eine "Schatzkammer" entstehen, in der wertvolle Originale präsentiert werden

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Wien – Als "Initiative für den Kulturtourismus" hat die große Koalition im Regierungsprogramm die "Schaffung eines Museums über die Geschichte der Habsburger im Schloss Schönbrunn" festgeschrieben. Am Dienstag wurden anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Ausgliederung des barocken Schlosses aus der Staatsverwaltung nähere Details bekannt gegeben.

Virtuelles Museum

Als eigenes Objekt dürfe man sich das geplante Habsburgermuseum nicht vorstellen, erklärte Wolfgang Kippes, Geschäftsführer der Schönbrunner Schlossgesellschaft, der gemeinsam mit Franz Sattlecker für weitere fünf Jahre bestellt wurde. Vielmehr sei in Zusammenarbeit mit Hofburg, Schloss Hof und Hofmobiliendepot ein virtuelles Museum angedacht, das sich ab 2009 auch in einem neuen Besucherzentrum konkretisieren könnte. Im Gardetrakt soll ein "Infotainmentcenter" entstehen, Gespräche mit der derzeit noch dort ansässigen Musikuniversität sowie mit dem Kindergarten seien im Laufen.

2008 soll die Restaurierung der Kronprinzenappartements im Erdgeschoß des Haupttraktes abgeschlossen sein. Dort sollen "in einer Art Schatzkammer" die wertvollsten Originale ausgestellt werden. Weiters wird im Apothekertrakt ein Seminarzentrum eingerichtet, die Restaurierung der Fassaden fortgesetzt und andere Sanierungen in Angriff genommen. 2006 wurde mit 3,2 Mio. Eintritten ein neuerlicher Besucherrekord erzielt. Insgesamt konnten die Besucherzahlen in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt, die Erlöse fast versiebenfacht werden. (kri, DER STANDARD Printausgabe, 11.7.2007)