Jörg Wörther, Foto: Gerhard Wasserbauer (wasserbauer.cc)

Foto: Gerhard Wasserbauer
Starkoch Jörg Wörther, der vom Gourmetführer Michelin einst als "einziger österreichischer Küchenchef mit dem Potenzial zur Weltklasse" charakterisiert wurde, hat genug Stanitzeln gedreht. Sein Engagement bei der Mateschitz-Firma "Carpe Diem", die in Salzburg ein Schnell-Restaurant auf der Basis salzig gefüllter "Cones" betreibt, endet laut Wörther "nach den Festspielen" mit Ende August. Die Trennung erfolgt ziemlich genau zwei Jahre nach der Eröffnung des Restaurants, dessen Konzept Wörther entwickelte, in dem er seit ein paar Monaten aber auch wieder aufkochte - zusätzlich zum Stanitzel-Konzept und nur auf "Bistro-Basis", wie er anmerkt.

"Bestes Einvernehmen"

Beide Teile legen Wert auf die Feststellung, dass die Trennung "auf amikaler Basis und im besten Einvernehmen" erfolgt sei. DER STANDARD erreichte den Starkoch an seinem Urlaubsort in Italien: "Jörg Wörther macht Fingerfood und verzichtet deshalb auf den dritten Michelin-Stern - diese Story ist jetzt abgeschlossen. Was ich in Hinkunft tun werde, ist völlig offen". Als mögliches neues Betätigungsfeld wollte er lediglich "von einer Ausweitung des Cone-Konzepts in Richtung Catering" sprechen - "ob mit oder ohne Carpe Diem wird sich weisen".

"Leute ziehen lassen, wenn sie gehen wollen"

In der Firma von Dietrich Mateschitz hieß es hingegen, dass "keine weiteren Aktivitäten mit Herrn Wörther" geplant seien: "Es ist Teil unserer Philosophie, die Leute ziehen zu lassen, wenn sie gehen wollen". Gerüchte, dass er im Wiener Restaurant "Meinl am Graben" den eben als "Küchenchef des Jahres" ausgezeichneten Joachim Gradwohl ablösen solle, dementiert Wörther: "Mein Wohnsitz bleibt in Salzburg". (corti/DER STANDARD; Printausgabe, 10.7.2007)