Verlegung des Theaters ins Freie: eine Flucht vor "zu wenig Platz und zu viel Bühnenbild".

Foto: Kirchner
Das Stück, das in der intimen Atmosphäre einer Audi-A8-Limousine gespielt wird, heißt love turn . Losgefahren wird vom Museumsquartier-Haupteingang, das Paar streitet, diskutiert über nackte Männer auf der Bühne.

Allzu lange dauert die Fahrt nicht – ein typischer Weg in die Oper eben, oder ins Theater. Die letzte love-turn-Fahrt endet in einer utopischen Industrievorstadt und geht direkt in die zweite Lepka-Produktion bei ImPulsTanz über.

Bei skyhook wird das Publikum in unterschiedliche Positionen gebracht, ein Teil der Zuseher verfolgt das Geschehen vom Auto aus, der andere aus der Perspektive des Inneren eines Gebäudes. Im Zentrum stehen eine imaginäre Aufhängevorrichtung am Firmament – ein Symbol für das Supranaturale –, und, ganz real, ein Kran als Metapher, um natürliche Entstehungsprozesse zu betonen.

Als Inspiration diente dem österreichischen Choreografen Hubert Lepka Jean-Luc Godards Alphaville. Skyhook ist denn auch eine Mischung aus akustischer und filmischer Wahrnehmung, Schauspiel und vertikalem Tanz. Lepka: "Tanz, Theater begreife ich als erweitertes Werbeverhalten." Die Flucht ins Freie geschieht, weil "in den Warenhäusern der dramatischen Kunst oft zu wenig Platz und zu viel Bühnenbild" sei. Voilà, den Raum definiert man selbst. (ih, DER STANDARD/Printausgabe, 10.07.2007)