Der britische Premierminister Gordon Brown zeigte sich in der BBC derweil äußerst zufrieden über den Fortgang der Ermittlungen, die der Terror-Zelle "auf den Grund" kämen. Am Samstag gedenkt London der Terroranschläge vor zwei Jahren, bei denen 52 Pendler ums Leben kamen.
"Ausreichende Beweise"
Hemming sagte, die Staatsanwaltschaft habe "ausreichende Beweise", um Anklage zu erheben. Abdulla werde Beteiligung an den gescheiterten Attentaten in Glasgow sowie in London vorgeworfen. Mit der Entscheidung der Anklagebehörde kann die Polizei nun offiziell gegen Abdulla als Beschuldigten ermitteln. Am Samstag solle er vor der einem Gericht in London erscheinen, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Hemming sagte, weitere im Zusammenhang mit den Attentaten festgenommene Personen sollten bis zur Entscheidung über eine Anklageerhebung in Polizeigewahrsam bleiben.
Abdulla wurde am vergangenen Samstag am Flughafen von Glasgow festgenommen. Er war Beifahrer des brennenden Jeeps, der gegen das dortige Hauptterminal gelenkt wurde. Sein Diplom erhielt der Arzt Abdulla nach Angaben aus Polizeikreisen 2004 in Bagdad. Dem Rundfunksender BBC zufolge arbeitete er im schottischen Royal Alexandra Hospital. Dort wird derzeit der Fahrer des brennenden Jeeps behandelt, der bei dem Anschlagsversuch schwere Verbrennungen erlitt.
Ermittlungshilfe
Brown sagte nach einem Gespräch mit Australiens Regierungschef John Howard, er glaube, "wir stoßen gerade auf den Grund dieser Zelle", die hinter den fehlgeschlagenen Anschlägen stecke. Indiens Regierungschef Manmohan Singh bot Großbritannien Hilfe bei den Ermittlungen an. Zugleich warnte er davor, seine Landsleute allgemein als Terroristen abzustempeln.
Fünf Ärzte in Australien verhört
In Australien wurden unterdessen fünf Ärzte verhört. Behördenangaben zufolge hatten sie wie mehrere inhaftierte Terrorverdächtige im britischen Gesundheitswesen gearbeitet. Sie standen demnach nicht unter Terror-Verdacht, hätten aber Kontakte zu anderen Verdächtigen gehabt. In zwei Krankenhäusern in Perth und Kalgoorlie wurde bei Razzien mögliches Beweismaterial beschlagnahmt.