Lugner City
Richard Lugner kann sich sein Investment in den nächsten Opernball-Stargast eigentlich ersparen. So viel Publicity wie jetzt bekommt er nie und nimmer – selbst wenn er all seine bisherigen Stargast-"Einkäufe" im kommenden Jahr im Rudel anmarschieren ließe. Der Boulevard frisst seine Kinder – und der mehrfach dementierte und dann doch wieder selbst angefachte Rosenkrieg der Lugners feiert fröhliche Urständ.

Drei Stunden in der Villa

Begonnen hatten die Zores mit etwas, das man noch als Faktum gelten lassen mag und was vielleicht als der erste einschlägige Paparazzi-Einsatz in Österreichs Mediengeschichte eingehen könnte: Christine Lugner wurde abgelichtet, wie sie mit ihrem Auto beim Haus des Journalisten Christoph Hrabala vorfuhr und dortselbst drei Stunden lang verweilte.

Und schon kann's los gehen. Sie arbeite mir Hrabala nur an der Autobiographie "Die Akte L.", betonte Gattin Christine und sie seien "nur gute Freunde" – was einem g'standenen Mann wie dem Lugner natürlich wie die älteste Ausrede seit der Erfindung des ältesten Gewerbes der Welt klingen mag. Aber von letzterem hat der Baumeister natürlich keine Ahnung, wo er doch laut eigenen Aussagen einmal im "Massagesalon" seiner Lugner City gewesen und ihm dort nichts Anstößiges aufgefallen sei.

Kalt-Warm

Vom Boulevard gibt es jedenfalls seit Tagen Kalt-Warm. Die Fotos von Christines Besuch könnten auch über einen Privatdetektiv gesteuert worden sein, heißt es hier – Hrabala sei bereit, das Buchprojekt ad acta zu legen, heißt es da – Frau Lugner denkt nicht dar_an, heißt es dort.

Dann wieder eine Verkäuferin und eine Journalistin, die "beichten", wie ihnen Lugner nahe gekommen sei und sogar von Ehe und Kindern gesprochen habe – und als Reaktion eine in Tränen aufgelöste Gattin – die mache "aus einer Mücke einen Elefanten", so der Gatte. Die einen lassen die Anwälte schon für die Scheidung rüsten – die anderen bringen das Dementi. Das kann man munter noch ein paar Wochen fortsetzen.

Aber noch besteht Hoffnung, denn ein Lugner weiß natürlich, wie man eine derart zerrüttete Ehe wieder mörtelt. Das Versöhnungsangebot, das frau eigentlich nicht ausschlagen kann, machte er auf ATV: Er werde "Mausi schöne Sachen kaufen, das hat noch immer funktioniert". (Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe, 7./8.7.2007)