Marken der Vorwochen stabilisieren. Ein ruhiger Handel in den USA aufgrund des Feiertags und eine EZB-Zinssitzung, in der es keine Überraschungen gab, machten dies möglich.

Zu Beginn konnte der TecDax durch einen Schub der Solarwerte einen guten Start hinlegen und ein neues Jahreshoch von über 970 Punkten erreichen. Als wichtigster Wert ist hier SolarWorld hervorzuheben. Der Photovoltaik-Konzern gab aufgrund steigender Exportgeschäfte den Bau einer weiteren integrierten Solarfabrik in Freiberg im Wert von 600 Millionen Euro bekannt und wird damit die Kapazitäten in der Waferproduktion in Sachsen um 500 MW auf 1,0 Gigawatt erhöhen. Diese positive Nachricht spiegelt sich in einer zwischenzeitlichen Kurserhöhung von ca. 9% wider. Im MDax rückte der Finanzvertrieb MLP in das Zentrum des Anlegerinteresses. Nachdem Gerüchten zufolge der französische Versicherungskonzern Axa MLP übernehmen könnte, stieg der Kurs um 8,6%.

Im Streit bei der Milliardenübernahme des Energieversorgungsunternehmens Endesa gab die EU Wettbewerbskommission grünes Licht für die Akquisition des italiensich/ spanischen Konsortiums aus Enel und Acciona. Nachdem bereits zuvor die spanische Energieaufsicht CNE die Übernahme im Volumen von rund 44 Milliarden Euro bereits unter bestimmten Auflagen genehmigt hatte, wird Enel sein Tochterunternehmen Viesgo an E.ON abtreten. Des weiteren gebe es am Energiemarkt mit den Konkurrenten Iberdola, Union Fenosa oder Gas Natural genügend Wettbewerb. Trotz des Einstieges des staatliche Investitionsfonds Dubai International Capital (DIC) bei dem Airbus-Mutterkonzern EADS wurden die Valoren in etwa unverändert gehandelt. DIC erwarb 3,12% bzw. einen Anteil im Wert von rund 616 Millionen Euro an EADS. Demnächst soll auch die Entscheidung der Fluglinie Emirates fallen, ob sie bei der Flotte neuer Langstreckenflugzeuge auf den Airbus A350 oder das Konkurrenzmodell 787 Dreamliner von Boeing setzt. Dabei geht es um einen Riesenauftrag für hundert Flugzeuge.

Im IT Bereich sorgte vor allem SAP für Aufsehen. Europas größter Softwarehersteller hat unrechtmäßige Zugriffe seiner amerikanischen Tochterfirma Tomorrow Now auf Daten des Konkurrenten Oracle zugestanden. Mit dem Eingeständnis dürfte das Unternehmen jedoch das richtige Krisenmanagement angewendet haben. Die angekündigten Personalkonsequenzen bei Tomorrow Now werden als gutes Signal gedeutet, wodurch die Chance auf einen kostengünstigeren Vergleich mit Oracle steigt. Schlagzeilen lieferte auch der spanischen Kommunikationsriese Telefonica. Nach einer Entscheidung der EU-Kommission aufgrund zu hoher DSL-Preise beim Weiterverkauf wurde eine Strafe von 151,9 Millionen Euro ausgesprochen. Die Investoren sahen jedoch keinen Grund zur Beunruhigung.

In der nächsten Handelswoche stehen wieder mehrheitlich Konjunkturdaten an. Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage von Unternehmensseite und zunehmender Sommerflaute erwarten wir für die nächste Handelswoche moderate Märkte bei schwachen Umsätzen.