"Pays perdu"

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Aurillac - Fünf französische Bauern, die einen Schriftsteller wegen eines Romans verprügelt haben, sind vor Gericht glimpflich davongekommen: Vier von ihnen bekamen zwei Monate Gefängnis auf Bewährung, der fünfte und älteste muss 500 Euro Strafe zahlen, wie das Gericht in Aurillac am Donnerstag festsetzte. Aus Empörung über seine wenig schmeichelhaften Porträts hatte die Einwohner eines Dorfes in der Bergregion Cantal den Buchautor Pierre Jourde vor zwei Jahren tätlich angegriffen.

Dieser hatte die Menschen aus seinen Heimatort in dem Buch "Pays perdu" ("Verlorenes Land") als zurückgebliebene Trunkenbolde und Greise beschrieben und zugleich einige ihrer Familiengeheimnisse gelüftet. Obwohl er den Figuren in seinem Roman andere Namen gab, erkannten sich einige Dorfbewohner darin wieder. Als Jourde im Sommer 2005 mit seiner Lebensgefährtin und seinen drei Kindern nach Lussaud zurückkam, um Urlaub zu machen, stürzten sich mehrere erboste Einwohner auf ihn und vermöbelten ihn. Der älteste Täter, der verurteilt wurde, ist 72 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Monate auf Bewährung für die zwei Männer und drei Frauen gefordert. (APA)