Foto: Kinderuni Wien
Am Samstag startet die Wiener Kinderuni. 3200 Jugendliche haben sich angemeldet – noch sind Plätze frei. 385 Lehrende stellen sich dieser anspruchsvollen Hörerschaft.

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Wien – Die wichtige Nachricht zuerst: Bei der diesjährigen Kinderuni sind noch Plätze frei. Wer sein Kind noch anmelden will, sollte sich aber beeilen. Die Auftaktvorlesung hält der prominente Experimentalphysiker Anton Zeilinger. Sein Thema: "Quanten für Kinder". 389 Vorlesungen, Workshops und Seminare an vier Wiener Unis stehen zur Auswahl. Jedes Kind kann kostenlos bis zu zehn Veranstaltungen besuchen. 3200 Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren haben sich für diese, mittlerweile fünfte, Kinderuni angemeldet. Zum Vergleich: Bei der ersten waren es rund 1000. Zu den Vortragenden gehören neben Zeilinger auch prominente Wissenschafter wie der Prionenforscher Herbert Budka, Philosophie-Dekan Peter Kampits, die Psychologin Christiane Spiel oder der Mathematiker Rudolf Taschner.

Anders als bei den "echten" Studienanfängern gibt es an der Kinderuni einen leichten Bubenüberhang (52 Prozent). Bei den 385 Lehrenden, die ehrenamtlich vortragen, ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Und noch einen Unterschied zur "normalen" Studierendenkarriere gibt es: Zwar wird die Kinderuni Wien mit der Sponsionsfeier am 21. Juli im Großen Festsaal der Universität Wien abgeschlossen – echten Titel gibt es aber keinen. Für Eltern gibt es im Studienbuch dazu eine explizite Warnung: Der dabei den Kindern verliehene Titel "Magister/Magistra universitatis iuvenum" sei "kein rechtsgültiger Titel und ersetzt keinen Universitätsabschluss".

Sensibilisierung

Klüger werden können Kinder – natürlich auch Erwachsene – dieser Tage auch im Fürstenhof des MuseumsQuartiers. Das Kindertheater Dschungel Wien veranstal_-_tet gemeinsam mit dem _WWF im Juli einen "Amazonas"-Schwerpunkt. "Es geht um Sensibilisierung", erklärt WWF-Sprecher Franko Petri: "Wir versuchen, den Amazonas sozusagen in die Wohnzimmer der Leute zu bringen." Zum Einsatz kommt der, schon im Vorjahr verwendete begehbare Wasserfallwürfel, um den heuer Pflanzen drapiert werden.

Am Samstag, dem 14. Juli, findet dann das große "Regenwaldfest" statt. Dazu gehören ein WWF-Rätselzelt sowie ein Platz zum Basteln. Außerdem werden so genannte "Sinnesstationen" aufgebaut. Dort sollen Kinder den Amazonas riechen, ertasten und schmecken können. Letzteres heißt Fairtrade-Schokolade essen und Bananenchips kauen. Und damit nicht nur Kinder und ihre Eltern kommen, spielen an zwei Tagen bis in die Nacht DJs auf. (APA, pm, DER STANDARD Printausgabe 5.7.2007)