Von Mayrhofen nach Wien
Christian Pfannberger, Markus Eibegger und Thomas Rohregger hatten am Wochenende in eindrucksvoller Manier die Staatsmeisterschaft dominiert. Alle drei verfügen über Qualitäten am Berg wie auch im Zeitfahren. Beide Fähigkeiten wird man brauchen, will man die 59. Auflage des Traditionsrennens, das ab Sonntag über insgesamt 1.247,6 Kilometer und damit erstmals acht Etappen von Mayrhofen im Zillertal bis auf den Wiener Rathausplatz führt.
Eine erste Vorentscheidung dürfte wie üblich auf dem Kitzbüheler Horn fallen, wo Staatsmeister Pfannberger im Vorjahr als Etappensieger ins Gelbe Trikot geklettert war. "Das ist mein absoluter Lieblingsberg. Wenn man dort gut in Form ist, braucht man nicht nervös zu sein", erklärte der 27-jährige Steirer, der sich 2006 letztendlich hinter dem US-Amerikaner Tom Danielson und dem Ukrainer Ruslan Pidgornij mit Platz drei hatte begnügen müssen.
Ausschlaggebend war ein mäßiges abschließendes Zeitfahren in Podersdorf. "Da habe ich mich aber klar verbessert", versicherte Pfannberger, der damit wahrscheinlich der aussichtsreichste Österreicher auf den Gesamtsieg ist. "Ich traue mir den Sieg zu. In Österreich ist das fast das Größte, was du gewinnen kannst. Dieser Erfolg bleibt dir ewig", weiß Pfannberger, der im Gegensatz zum Vorjahr nach dem Horn auch auf dem Großglockner noch einmal angreifen will, wenn er seinen Vorsprung nicht für groß genug befindet.
Die Konkurrenz - möglicherweise kommen der ehemalige italienische Giro-Sieger Damiano Cunego oder ehemalige Vuelta-Zweite Oscar Sevilla aus Spanien - fürchtet Pfannberger nicht. "Ich fürchte mich vor niemandem. Mit zu großem Respekt kannst du nie ein großes Rennen gewinnen. Mein Ziel bleibt gleich." Eibegger betrachtet die Rundfahrt nicht als sein großes Saisonziel, sieht sich eher als Helfer für Pfannberger. "Ich habe heuer schon 50 Renntage hinter mir. Die waren dafür wirklich gut", erklärte der 22-jährige Steirer.
Während die Kapitänsfrage bei Elk noch nicht geklärt ist, führt Glomser das Aufgebot des zweiten heimischen Topteams Volksbank zwar an, vom Gesamtsieg will der Vorjahres-Achte aber nichts wissen: "Das Zeitfahren ist meine Achillesferse. Es ist schwierig, denn ich werde immer an meinen beiden Siegen gemessen." Der Tiroler Gerhard Trampusch, 2005 immerhin Horn-Etappensieger und Gesamt-Dritter, steht auf Grund fehlender Rennpraxis nicht im Aufgebot.