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Anhand von fünf Computerspielen wie "Crysis" wurden die Kriterien bei der Charakter-Wahl untersucht.

Foto: APA/AP/Electronics Arts
Hamburg - Die Gestaltung persönlicher Avatare in Computerspielen orientiert sich vor allem am Ziel, das Spiel erfolgreich zu absolvieren. Erst an zweiter Stelle steht die Absicht, sich mit den persönlichen Zügen eines virtuellen Stellvertreters zu identifizieren. Dies ergab eine Studie an der Hamburg Media School (HMS).

"Computerspieler verhalten sich sehr rational und wählen einen Avatar aus, der sich im Spiel bewährt", sagte Projektleiterin Sabine Trepte. Daher ist bei Avataren in erster Linie körperliche Stärke, Führungskompetenz und Durchsetzungskraft gefragt. Erst wenn es um nebensächliche Eigenschaften wie die Haarfarbe gehe, werde das Bedürfnis nach Identifikation mit der eigenen Spielfigur erfüllt. Dabei lassen Männer und Frauen eine Präferenz für Avatare ihres eigenen Geschlechts erkennen - nur selten werden gegengeschlechtliche Avatare gewählt.

Nächstes Untersuchungsfeld "Second Life"

An dem Experiment beteiligten sich 108 Probanden. Getestet wurde anhand von fünf realen Computerspielen (Die Sims, Meine Tierklinik, Urban Chaos, Crysis, Grand Theft Auto: San Andreas) und zwei speziell konstruierten Szenarien, um mögliche Störvariablen aufgrund des Spielinhalts auszuschalten. In einem weiteren Forschungsprojekt soll auch die Wahl des Avatars in virtuellen Welten wie "Second Life" untersucht werden. "Wir gehen davon aus, dass dann die Persönlichkeit ein größeres Gewicht hat", meinte die Medienpsychologin. (APA)