Wien - Ein Trinkwasserbrunnen im Schulhof, ein Skaterpark, ein Einkaufszentrum - so sehen die Wünsche der 13- bis 14-Jährigen aus, die bei der Abschlussveranstaltung des Pilotprojektes "Teen-City in Margareten" an Politik und Gemeinde gerichtet wurden. Die Aktion wurde heuer zum ersten Mal im Rahmen der jährlichen Projektreihe "Raum Gestalten" durchgeführt, einer Initiative der Architekturstiftung Österreich und KulturKontakt Austria.

Die dritten Klassen der Kooperativen Mittelschulen Gassergasse und Anton-Christ-Gasse wurden dazu animiert, sich aktiv mit ihrem unmittelbaren Lebensraum auseinanderzusetzen.

Sie erforschten zu Fuß ihren Bezirk, um alle relevanten Orte - WCs, Kebap-Stände, schöne Gebäude - in einem überdimensionalen Stadtplan zu vermerken. Schließlich sollten entsprechende Wünsche an die Gemeinde formuliert werden.

Am 22. Juni fand das Fest zur Präsentation des Projektes statt: Geladen waren neben Bezirksvorsteher Kurt Wimmer (SPÖ) auch Vertreter der Magistratsabteilungen für Architektur und Bildung.

Manche Vorschläge betrafen allerdings nur die Verbesserung bereits bestehender Anlagen. So wünscht sich Nikola Todorovic (13) schlicht "einen Gummibelag für den Fußballkäfig", da auf dem harten Betonboden das Verletzungsrisiko sehr hoch sei.

Nicht nur Schüler kamen zu Wort - so drückte Eva Petrik, Lehrerin an der KMS Gassergasse, ihre Enttäuschung über fehlende Unterstützung der Behörden bei ihrem Projekt "Kinderkunstgarten Toleranz" aus. Zusammen mit den Schülern wollte Petrik eine kleine Grünfläche vor ihrer Schule in einen Garten mit künstlerischen Objekten und Gedenktafeln zum Thema "Toleranz" verwandeln - im Endeffekt blieb das Anliegen jedoch im Behördenweg stecken.

"Es hat mir irrsinnig leidgetan, dass wir das nie verwirklichen konnten", bedauert sie.

Wimmer zieht dennoch positive Bilanz über die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Gemeinde. Er ist "stolz darauf, dass die Kinder und Jugendlichen das Angebot der Politik auch annehmen und mit uns gemeinsam ihren Bezirk gestalten". (ror/DER STANDARD Printausgabe, 3. Juli 2007)