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Einem Anschlag bei einem bei Touristen beliebten antiken Tempel fielen zehn Menschen zum Opfer.

EPA/YAHYA ARHAB
Sanaa - Ein Selbstmordattentäter hat am Montag im Jemen an einem bei Touristen beliebten antiken Tempel neun Menschen mit in den Tod gerissen und sieben weitere verletzt. Bei den Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um sieben spanische Touristen und drei Jemeniten, darunter der Attentäter. Er soll Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida gehabt haben. Der Täter sprengte sich am Balkis-Tempel der Königin von Saba in der zentralen Provinz Marib in einem Auto in die Luft.

Auch bei den sieben Verletzten handelt es sich um spanische Touristen. Die Polizei erklärte, sie habe im Juni Informationen über einen möglichen Anschlag der Al Kaida erhalten. Das Terrornetzwerk ist im Jemen aktiv, ihm werden der Anschlag auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" in Aden im Jahr 2000 mit 17 Toten und der Anschlag auf einen französischen Öltanker zwei Jahre später zugeschrieben, bei dem ein Mensch getötet wurde.

3.000 Jahre alter Tempel

Augenzeugen berichteten, sie hätten vor der Explosion gesehen, wie ein Auto das Tor zum Tempel passiert habe. Der Tempel rund 140 Kilometer östlich von Sanaa wurde vor rund 3.000 Jahren gebaut. Am 23. Juni hatte ein Wachmann auf einem Flugplatz in der benachbarten Provinz Shabwa auf ausländische Ölarbeiter geschossen und einen von ihnen getötet. Die US-Botschaft warnte daraufhin vor Reisen in die Gegend.

Der Mondtempel zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Marib, der ehemaligen Hauptstadt des antiken Reichs der Königin von Saba, 190 Kilometer nordöstlich von Sanaa. Der Jemen ist zwar kein Ziel für den Massentourismus, ist aber wegen seiner pittoresken arabischen Städte und Wüstenlandschaften bei Reisenden beliebt, die Erlebnisse abseits der ausgetretenen Pfade suchen.

In den vergangenen Jahren wurden aber immer wieder auch ausländische Touristen entführt und gegen Lösegeld freigelassen. Die Kidnapper rekrutierten sich zumeist aus dem Umfeld nomadisierender Stämme.

Das Terrornetzwerk El Kaida hatte 2000 vor der Küste bei Aden einen Anschlag auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" verübt, bei dem 17 amerikanische Seeleute getötet worden waren. Bei einem Ausbruch aus einem Gefängnis in Sanaa waren im Februar des Vorjahrs 13 verurteilte Al-Kaida-Kader freigekommen. (APA/dpa/Reuters)