Madrid - Dem spanischen Telekommunikationskonzern Telefonica droht einer Zeitung zufolge die größte Geldstrafe, die die EU-Kommission jemals gegen ein Telekommunikationsunternehmen verhängt hat. Die Wettbewerbsbehörde könnte 100 Mio. Euro von den Spaniern verlangen, wie "El Pais" am Montag berichtete. Es gehe um die Frage, ob Telefonica den Konkurrenten Gewinnspannen beim Weiterverkauf von schnellen Internetzugängen (DSL) verwehrte. Die Kommission werde am Mittwoch entscheiden.

"Wir hoffen, dass der Fall ohne Strafe eingestellt wird, weil wir immer guten Willens und nach den Bestimmungen der spanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation (CMT) gehandelt haben", sagte ein Telefonica-Sprecher. Die Behörde hatte Telefonicas Preise genehmigt. Zudem habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren Marktanteile verloren.

Laut CMT hatte Telefonica Ende April vier Millionen der 5,76 Millionen spanischen DSL-Endkunden. Der Rest läuft zwar auch über das Netz des Telekom-Riesen, wurde aber von der Konkurrenz verkauft. (APA/Reuters)