Innsbruck – Der mit Ende Mai von der Innsbrucker-Leopold-Franzens Universität als Professor entlassene Alexander Siedschlag hat mit einer weiteren Strafanzeige gegen einen ehemaligen Mitarbeiter die nächste Runde im Streit rund um die Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik eingeleitet. Er warf am Montag dem Mitarbeiter vor, Unterlagen über vertrauliche Geschäftsvorgänge "direkt an seinen Kontrahenten, Univ.-Prof. Anton Pelinka" weiter geleitet zu haben.

Diese Unterlagen hätten "rechtlich, politisch und moralisch nicht zu beanstandende, jedoch vertrauliche Geschäftsvorgänge" der von Siedschlag geleiteten Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik am Institut für Politikwissenschaft enthalten.

Rufschädigung und finanzielle Schädigung

Es bestehe der "begründete Anfangsverdacht", dass sich der Mitarbeiter des Instituts Kenntnis der Schriftstücke und Daten verschafft habe, um den Ruf der Stiftungsprofessur und Siedschlags zu schädigen. Ein weiteres Ziel sei die finanzielle Schädigung gewesen. Außerdem habe der Mitarbeiter, der auch maßgeblich an der Kündigung beteiligt gewesen sei, Geschäftsgeheimnisse in Bezug auf Sponsoringanbahnung ausgekundschaftet.

Eine weitere Strafanzeige hatte Siedschlag bereits vergangenen Montag eingebracht (derStandard.at berichtete). Er war unter anderem wegen dem Vorwurf der sexuellen Belästigung am 25. Mai von Rektor Manfried Gantner entlassen worden. Siedschlag hatte bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen übler Nachrede und Verleumdung gegen die betreffende Person erstattet. (APA)