2010 soll das Fünf-Sterne-Haus Sofitel bei der Schwedenbrücke eröffnet werden. Ein Managementvertrag mit dem Bauherrn, der Uniqa, wurde kürzlich unterzeichnet.

Foto: STANDARD/Uniqa Group
Die französische Accor Gruppe, Europas größter Hotelbetreiber und weltweite Nummer vier, hat mit einer neuen Produktlinie die Hotelkette Hilton im Visier. Das Projekt, das den Arbeitstitel "4M" trägt, soll noch heuer auf den Weg gebracht werden.

In Wien wird das Accor-Spitzenhaus Sofitel nahe dem Schwarzenbergplatz als einer von knapp 50 Standorten der rund 4000 Hotels umfassenden Gruppe in das neue Segment überführt. Das bestätigte der Chef von Accor Österreich, Hans-Michael Leise, am Rande eines Treffens mit Vertretern des Mutterkonzerns in Paris. "Das wird im nächsten Jahr sein, vorher werden wir noch ein paar Adaptierungen vornehmen", sagte Leise dem Standard. "Wir positionieren uns damit gleichauf mit Hilton."

Markenname Mitte Juli

Die Hotels, deren Markenname Mitte Juli gelüftet wird, werden nicht ganz so luxuriös sein wie künftig sämtliche Sofitel. Sie werden aber klar über Mercure positioniert sein - einer von sechs Marken (zusätzlich noch Suitehotel, Ibis und Etap) mit denen Accor an insgesamt 29 Standorten in Österreich vertreten ist. Mit dem neuen Sofitel, das bis 2010 am Eingang zur Praterstraße in Wien entstehen soll und das von dem französischen Architekten Jean Nouvel entworfen wurde, zielt Leise auf die Kundenschicht des Le Meridien.

Neue Accor-Marke

Auch eine erst dieses Frühjahr lancierte neue Accor-Marke könnte bald für zusätzliche Farbe in Österreich sorgen - All Seasons. Dabei handelt es sich um eine nicht standardisierte Billigschiene, die sich in erster Linie für Franchise anbietet. Accor hält in Österreich schon seit geraumer Zeit Ausschau nach geeigneten Objekten in der Ferienhotellerie. Man habe etwa 50 Häuser identifiziert, die von ihrer Größe und Lage für ein Engagement infrage kämen, sagte Leise. Er gehe davon aus, dass bis Jahresende zwei bis drei Verträge fixiert werden. Der Partner würde die Immobilie stellen, Accor neben Marke, Know-how und Reservierungssystem auch die Vermarktungspower bringen.

Kräftig investieren

Die Accor Gruppe, die eine partnerschaftliche Beziehung zu Air France pflegt, will weiter kräftig investieren. Allein bis 2010 sollen laut Konzernsprecher Arnaud Leblin zu den weltweit bestehenden 450.000 Zimmern nochmals rund 200.000 dazukommen. Die Kosten für Accor bezifferte Leblin mit 2,5 Mrd. Euro hauptsächlich in die Ausstattung. Weitere 20 Mrd. Euro sollen von Partnern aufgewendet werden, die die Hotels in der Regel errichten und Mittels Managementverträgen von Accor betreiben lassen. (Günther Strobl aus Paris, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.7.2007)