"Wir betrachten diese Truppe als Besatzungstruppe, und wir werden sie mit Waffen bekämpfen", hieß es in einer am Samstag in Gaza veröffentlichten Erklärung der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas zu der Möglichkeit der Stationierung einer internationalen Friedenstruppe. Die internationale Gemeinschaft solle die Forderung nach einer internationalen Truppe im Gaza-Streifen zurückweisen, da diese "der palästinensischen Einheit schaden" könne. Man werde eine solche Truppe als "Besatzungsmacht" ansehen, erklärten die Kassam-Brigaden.
Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte unterdessen, Abbas' Weigerung, Gespräche mit seiner Organisation zu führen, sei "eine Unterwerfung unter israelische und amerikanische Befehle".
Die Hamas hatte am 15. Juni die Kontrolle im Gaza-Streifen übernommen, nachdem ihre Kämpfer die vom palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas und seiner Fatah kontrollierten Sicherheitskräfte vertrieben hatten. Die Machtübernahme der Hamas hatte zum Zerfall der palästinensischen Einheitsregierung geführt, die erst im März gebildet worden war. Abbas hatte daraufhin ein Notstandskabinett ernannt.