Wien - In der Causa der Untersuchungen zum An- und Verkauf des bulgarischen Mobilfunkbetreibers MobilTel ist im Zuge der Erkundigungen im Banken-Untersuchungsausschuss ein weiteres brisantes Dokument aufgetaucht, schreibt die Tageszeitung "Die Presse". Demnach stelle das Bundeskriminalamt einen mutmaßlichen Zusammenhang zwischen dem MobilTel-Verkäufer Michail Chernoy und einem Mord in Perchtoldsdorf (Niederösterreich) her.

Dort wurde am 10. März 2000 der 77-jährige Bulgare Stoytcho Stoychev (Stoichev) von unbekannten Tätern ermordet. Sein ebenfalls dort lebender gleichnamiger Sohn sei der Gründer der MobilTel, schreibt die "Presse": Die Polizei vermute, dass der Anschlag eigentlich dem Sohn gegolten habe. Ob Stoychev die MobilTel direkt an Chernoy verkaufte oder dazwischen noch andere Eigentümer waren - wie etwa der Diamantenhändler Lev Leviev - liege im Dunkeln.

Die APA hatte damals über den Kriminalfall berichtet: Der bulgarische Zeitungseigentümer war nach dem Attentat im März 2000 mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital eingeliefert worden und gestorben. Bisher unbekannte Kriminelle hatten versucht, auf einem Grundstück eine Bombe, die dort seit einiger Zeit gelegen haben dürfte, scharf zu machen. Der 77-jährige Vater des Hausbesitzers dürfte die Täter dabei vermutlich überrascht haben und wurde angeschossen. Im Zuge der Ermittlungen nach dem Schussattentat entdeckten Kriminalisten bei Hinterbrühl eine Maschinenpistole und eine Pistole sowie einen Schalldämpfer. Am Tatort selbst waren vier Hülsen sichergestellt worden. (APA)