Wien - Der börsenotierte niederösterreichische Raumausstatter Inku International schreibt immer noch massive Verluste, hat das operative Ergebnis (vor Zinsen und Steuern) im ersten Quartal 2007 aber um 17,4 Prozent auf minus 641.000 Euro verbessert. Der Verlust vor Ertragsteuern betrug 700.000 Euro (Vorjahresperiode: minus 800.000). Der Bruttoumsatz habe sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,6 Prozent auf 7,7 Mio. Euro verringert, teilte das Unternehmen mit Sitz in Klosterneuburg heute, Freitag, mit.

Trotz einiger Hindernisse - insbesondere im Bereich der Baumärkte - habe sich das Ergebnis im ersten Quartal "erfreulich entwickelt". Wegen des "saisonbedingt noch schwachen Umsatzes sowie Belastungen im Deckungsbeitrag durch massive Abverkaufsaktionen" habe das Ergebnis jedoch nicht den Break-even erreicht. Hinzu kämen Belastungen im Konzern durch die ungarische Tochtergesellschaft, die ein besseres Abschneiden bei Umsatz und Ergebnis verhindert hätten.

Die Investitionen hat Inku in den ersten drei Monaten von 71.000 auf 8.000 Euro zurückgefahren. Die Bilanzsumme verminderte sich von 20,9 auf 15,5 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 7,5 auf 2,9 Prozent mehr als halbiert. Inku hat auch Personal abgebaut - der Mitarbeiterstand wurde von 248 auf 196 gesenkt.

Ergebnisverbesserung zu erwarten

Für das zweite Quartal sei aber bereits eine deutliche Ergebnisverbesserung zu erwarten, heißt es in der Unternehmensmitteilung weiter. Im März habe Inku das gesamte Konditionen-, Marken- und Preismodell komplett umgestellt. In Kombination mit neuen Kollektionen führe dies zu einer positiven Umsatzentwicklung - im Vergleich zu den Jahren vor 2005 mit Umsatzrückgängen von 8 bis 14 Prozent pro Jahr eine erfolgreiche Entwicklung. Zudem finde eine deutliche Konzentration auf gezielte Lieferanten statt. Dadurch ließen sich bei diesen Lieferanten andere Umsätze erreichen, dies erhöhe den Lieferantenrabatt.

Seit Beginn der Restrukturierung versucht Inku, die Lagerstruktur zu verjüngen sowie den Lagerumschlag zu erhöhen. Insbesondere in Österreich sei dies bereits gelungen. Die Abverkäufe von existierenden "Langsamdrehern" und Altware haben den Angaben zufolge allerdings zu einer Belastung des Deckungsbeitrages geführt.

Die Entwicklung der österreichischen Inku AG ist den Angaben zufolge deutlich positiver als jene der Konzerntöchter. Hier rechnet das Unternehmen mit einer ähnlichen Entwicklung im zweiten Halbjahr. Bis auf Inku Ungarn seien die Konzerngesellschaften in den umliegenden Ländern in den vergangenen beiden Jahren entweder verkauft oder mit Hilfe von Management-Buy-outs in reine Distributionsstrukturen umgewandelt worden. Zweiteres wurde insbesondere in Tschechien erfolgreich umgesetzt. Neue Länder werden mit Partnern auf reinen Distributionsverträgen aufgebaut.

Kostensituation verbessert

Die umsatzstarken Monate im Spätsommer, Herbst sollten die deutliche Stellung am Markt wieder zeigen. Die Kostensituation werde etwas besser, somit sei mit Ergebnissteigerungen zu rechnen. Für das Jahr 2007 sei noch eine Neustrukturierung der finanziellen Basis des Konzerns geplant.

Wie berichtet, wird der Vorstand der Inku AG neu besetzt. Das Vorstandsmandat des bisherigen Firmenchefs Michael Pistauer wurde bei der Aufsichtsratssitzung vom 20. Juni gelöst. Bis zur Nominierung des neuen Vorstands im Laufe des dritten Quartals leitet der derzeitige Aufsichtsratschef Michael Smolka interimistisch das Unternehmen. Pistauer war Mitte 2005 im Zuge der notwendigen Sanierung bei Inku eingetreten und 2006 zum Vorstand bestellt worden. Pistauer wird das Unternehmen weiter als Berater begleiten. (APA)