"Dieses Thema kann ich nicht mehr hören!" Diese Reaktion war oft Anfang und Ende eines Gesprächs, das derStandard.at mit Passanten über die aktuellen Ergebnisse der Vertragsverhandlungen über den Eurofighter-Ankauf führen wollte. Einige Passanten gaben trotzdem Auskunft über ihre Ansichten zu den Verhandlungen, Reduktion der Eurofighterstückzahl, Verteidigungsminister Darabos und SPÖ Wahlversprechen.

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"15 Flieger sind in Ordnung", meint Alfred, der die Vertragsverhandlungen durchaus als Erfolg sieht. "Die Roten müssen nun die Suppe auslöffeln", so der Pensionist, der die Schwarz-Blaue Regierung für die Misere um die Eurofighter-Anschaffung verantwortlich macht. 18 Eurofighter wären ohnehin zu viel Stück gewesen, behauptet Alfred, der es schade findet, dass es doch nicht zu einem Gesamtausstieg aus dem Vertrag gekommen ist.

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"Die Eurofighterverhandlungen sind der Versuch der SPÖ, zumindest ein Wahlverhalten zu halten", vermutet Politikwissenschafterin Bernadette. Da der Totalausstieg aus dem Vertrag nun kein Thema mehr ist, sei auch dieses Versprechen gebrochen und die SPÖ gewinne an Unglaubwürdigkeit. Den Vorschlag Gusenbauers, die durch die Stückreduktion ersparten 370 Millionen Euro für Bildung auszugeben, nehme Bernadette nun nicht mehr ernst.

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Ingeborg sieht die von Verteidigungsminister Darabos geführten Vertragsverhandlungen nicht als Durchbruch. Der versprochene Totalausstieg sei nicht erfüllt, 15 Flieger seien aber noch besser als 18, da dies eine deutliche Kostenersparnis darstelle.

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"Darabos ist der Sklave des SPÖ-Wahlversprechens", meint Manfred, der den Verteidigungsminister als Opfer der SPÖ-Versprechen sieht. Für ihn waren die Verhandlungen sinnlos, "Österreich wurde dabei über den Tisch gezogen", so Manfred, der sechs gebrauchte Flieger und Tranche 1 als kein erwähnenswertes Ergebnis bezeichnet.

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Reduktion der Stückanzahl und Zukauf von gebrauchten Eurofightern, "das ist wie gebrauchte Kleider zu kaufen", so eine Passantin. Auch die Bestellung der Flieger vor dem Ende des U-Ausschusses hält sie für unsinnig, so etwas dürfe in der Wirtschaft nicht vorkommen.

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Ob sich die Wolken über den Vertragsverhandlungen bald lichten werden, steht nicht fest. Durch die ÖVP-Ablehnung des ausgehandelten Vergleichs, 15 anstatt 18 Flieger anzuschaffen, sieht es aber ganz nach Aufzug von Gewitterwolken aus. (urs)