Der frühere ÖVP-Obmann und Industrielle Josef Taus wurde am Mittwoch erstmals vor dem Untersuchungsausschuss zu den Vorgängen um den An- und Verkauf des bulgarischen Mobilfunkunternehmens MobilTel befragt. Taus sagte dabei aus, dass er bei dem Geschäft nicht Investor, sondern lediglich Treuhänder der MS Stiftung des Unternehmers Martin Schlaff gewesen sei. **** Seine Tätigkeit in dem Geschäft sei ihm vom früheren BAWAG-Vorstand zu Jahresende 2001 vorgeschlagen worden. Vor dem MobilTel-Geschäft habe er Schlaff gar nicht persönlich gekannt, so Taus. Der BAWAG- Vorstand habe ihn angesprochen, dass Schlaff den Ankauf einer bulgarischen Telefonfirma plane, und ob er dort mitmachen könne. Ihm sei gesagt worden, dass der BAWAG-Aufsichtsrat den Deal genehmigt habe.

Daraufhin habe er sich mit Schlaff getroffen. Schlaff sei ihm vom damaligen BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner vorgestellt worden, auch der damalige BAWAG-Vorstand und Elsner-Nachfolger Johann Zwettler war vermutlich bei dem Treffen dabei. "Diesen Ankauf hätte meines Erachtens außer Herr Mag. Schlaff in Österreich niemand fertig gebracht", meinte Taus.

Die MobilTel sei Anfang 2002 um etwa 700 Mio. Dollar (520 Mio. Euro) gekauft worden. Die BAWAG habe den Deal finanziert, sie habe der MobilTel-Holding Gmbh einen Kredit gegeben in Höhe von "nicht ganz 700 Mio. Dollar". Dafür habe sie ein Bargebot von 500 Mio. Dollar erhalten, weiters seien sämtliche Aktien der MobilTel an die BAWAG verpfändet worden. "Es gibt nicht viele Geschäfte, die so abgesichert werden", sagte Taus.

Er sei gebeten worden, sich an der MobilTel-Holding, dem Käufer der MobilTel, zu beteiligen. Die MobilTel-Holding sei aber nur der Treuhänder für die MS-Stiftung von Schlaff gewesen.(APA)