Cambridge - Das britische Pharmaunternehmen Intercytex hat den Prototyp einer künstlichen Haut entwickelt, die zur Wundheilung eingesetzt werden soll. Erste Tests sollen laut dem Fachmagazin "Regenerative Medicine" vielversprechende Ergebnisse erzielt haben.

Die künstliche Haut scheint sich mit der Haut viel besser zu verbinden als andere bisher entwickelte Behandlungsansätze. Die Wissenschaftler hoffen, dass mit dieser neuen Entwicklung eine Alternative zu Transplantationen gefunden werden konnte.

ICX-SKN wird aus einem Fibrin-Gel, einem Blut gerinnenden Protein und Fibroblasten, die in der menschlichen Haut vorkommen, erzeugt. Die Haut wird von einem Gerüst aus Fibrin aufgebaut. Dieses Protein findet sich auch in heilenden Wunden. Menschliche Fibroblasten werden hinzugefügt, sie spielen ebenfalls bei der Bildung neuen Gewebes eine Rolle.

In einem Vorgang, der jenen der Entstehung neuer Haut nachahmt, setzen die Zellen Collagen frei, die das Gerüst noch stabiler machen. In dieser Form wird die künstliche Haut implantiert.

Geringe Narbenbildung

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die stabile Form des Gerüsts den Veränderungen während des Heilens besser widerstehen kann. Für Tests wurde aus der Armhaut von sechs gesunden Freiwilligen ein ovaler Hautbereich entfernt und mit der künstlichen Haut ersetzt. Nach 28 Tagen war die künstliche Haut immer noch stabil. Die Wunden waren mit vergleichsweise wenigen Narben verheilt. Der leitende Wissenschaftler Paul Kemp geht davon aus, dass bei entsprechenden Testergebnissen die Behandlung von Wunden und Verbrennungen revolutioniert werden kann. (pte)