Dutzende Menschen starben an Hitzeschlägen; Fabriken und Behörden schickten ihre Mitarbeiter schon am Mittag nach Hause.
37 Grad in der Nacht
In Palermo auf Sizilien lagen selbst die Nachtwerte noch bei rund 37 Grad. In Catania an Siziliens Ostküste stiegen die Temperaturen auch am Mittwoch auf 40 Grad Celsius. In der Fiat-Fabrik im sizilianischen Termini Imerese und in anderen Unternehmen wurden die Mitarbeiter nach Hause geschickt, weil die Arbeit an den heißen Öfen unzumutbar geworden war.
Wegen des starken Einsatzes von Ventilatoren und Klimaanlagen kam es zu Stromausfällen. In mehreren Stadtvierteln fiel für 36 Stunden die Energie aus. Zu Blackouts kam es auch in einigen Gemeinden an den Hängen des Vulkans Ätna, teilte das Staatsfernsehen am Mittwoch mit.
Feuerwehrmannschaften haben am Mittwoch in der süditalienischen Region Kalabrien gegen Waldbrände gekämpft. Besonders gefährlich war die Lage auch auf Sizilien. Busch- und Waldbrände wurden auch in der Nähe von Palermo sowie in Trapani nahe Termini und Cefalu sowie in der Provinz Syrakus gemeldet.
Nach Angaben des Präsidenten der italienischen Zivilschutzbehörde, Guido Bertolaso, sind 99 Prozent aller Feuer in Italien gelegt. Viele Waldbrände in Italien gehen auf das Konto einer "Ökomafia". Häufig gehe es darum, durch Feuer neues Bauland zu erhalten. Es bestand aber auch Verdacht, dass Wälder angesteckt würden, um an der Wiederaufforstung zu verdienen.
Stromausfälle und Brände in Griechenland
In den südlichen Landesteilen Griechenlands wurde die Feuerwehr zu rund 65 Waldbränden gerufen. Sie konnte die Feuer aber noch rechtzeitig löschen, berichtete der Rundfunk. Staatliche Stellen schlossen bereits um 12.00 Uhr ihre Büros. Weil die Klimaanlagen überall auf Hochtouren liefen, drohten vielerorts Stromausfälle.
Rekordwerte in Rumänien
In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer indes auf knapp 30 gestiegen. Allein am Dienstag starben vier Menschen wegen der Hitze, teilte das Gesundheitsministerium in Bukarest mit. Mit mehr als 40 Grad erreichten die Temperaturen Rekordwerte. Weil keine Abkühlung in Sicht ist, berief Ministerpräsident Calin Popescu-Tariceanu für Mittwoch eine weitere Krisensitzung ein. Dabei soll es vor allem um die Wasserversorgung gehen. In vielen Gebieten sind bereits Brunnen ausgetrocknet, und der Wasserstand ist stark gesunken.