Eine weiterhin steigende Tendenz gibt es bei der Zahl der Tierversuche in Österreich. Im Vorjahr wurden 190.121 Tiere dafür verwendet, das sind um 13,6 Prozent mehr als 2005 (167.312), wie aus der am Dienstag in der "Wiener Zeitung" veröffentlichten "Tierversuchsstatistik 2006" hervorgeht.

Das Gros der Tiere wird für die "Forschung und Entwicklung für Produkte und Geräte der Human-, Zahn- und Veterinärmedizin" (89.467 Tiere) und für "Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten und Geräten der Human- und Zahnmedizin" (38.569) verwendet. Für "biologische Untersuchungen im Bereich der Grundlagenforschung" gab es 48.681 Tierversuche, für "toxikologische und sonstige Unbedenklichkeitsprüfungen" 9.595.

Die meisten Tierversuche mit Mäusen

Von den insgesamt 190.121 Tierversuchen wurden 143.974 mit Mäusen durchgeführt. Es folgen Kaninchen (17.781), Ratten (12.435) und Fische (7.732). Weiters wurden landwirtschaftliche Nutztiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, 150 Hunde und 128 Katzen für Versuche verwendet. Wie schon 2005 kamen keine Menschenaffen zum Einsatz.

1991 gab es erstmals eine statistische Erfassung der Tierversuche in Österreich, damals wurden 482.166 Tiere "verbraucht" - so der Fachjargon. In den neunziger Jahren gab es dann einen deutlichen Rückgang bis zum Stand von 129.644 im Jahr 1999. Seither steigen die Zahlen wieder leicht an, bleiben aber weit unter dem Stand von Anfang der neunziger Jahre.

Dass in den vergangenen Jahren die Tierversuchs-Zahlen - vorwiegend bei Mäusen und Ratten - angestiegen sind, wird seitens des Wissenschaftsministeriums mit zunehmenden wissenschaftlichen Aktivitäten erklärt. Der Anstieg der Tierversuche sei etwa auf die verstärkte biomedizinische Forschung zur Bekämpfung von bedeutenden Krankheiten wie beispielsweise Aids und Krebs zurückzuführen, so der für die Erstellung der Tierversuchsstatistik zuständige Sektionschef Wolf Frühauf. (APA)