Der deutschen Bundeswehr ist laut einem Magazinbericht ihr gesamter Bestand an Geheimdienstinformationen aus den Jahren 1999 bis 2003 abhanden gekommen. Die geheimen Berichte über die Auslandseinsätze der Bundeswehr seien "Ende 2004 verloren gegangen", zitierte "Report Mainz" am Montag aus einem Schreiben von Verteidigungsstaatssekretär Peter Wichert an den Verteidigungsausschuss des Bundestages. Der Ausschuss hatte Unterlagen aus dem Jahr 2002 angefordert, um den Umgang der Eliteeinheit KSK mit dem aus Bremen stammenden Türken Murat Kurnaz im US-Lager Kandahar in Afghanistan aufzuklären.

Nur einmal

Laut dem ARD-Magazin erläuterte Wichert in dem Schreiben, von den geheimen Unterlagen sei "auf Grund der Speicherkapazität des Datensicherungsroboters" nur einmal eine Sicherungskopie abgelegt worden. "Der Datensicherungsrobotor erlitt nach der Archivierung der Daten einen technischen Defekt."

In einem anderen Gerät sei ein Teil der entsprechenden Bandkassetten nicht mehr lesbar gewesen. Der Versuch, diese Kassetten in einem Ersatzgerät auszulesen und somit die Daten wieder zugänglich zu machen, sei gescheitert. Daraufhin seien die nicht mehr lesbaren Kassetten am 4. Juli 2005 vernichtet worden. (APA)