Zwar setzten inzwischen auch viele andere Verlage auf Zukäufe von Online-Spezialisten. Die Preise für Internetfirmen mit einem etablierten Geschäftsmodell seien aber weiterhin moderat. "Übertreibungen finden dort statt, wo Sie keinen Umsatz haben, aber viele Ideen."
Im vergangenen Jahr konnte Burda den konsolidierten Konzernumsatz dank der Zuwächse im Ausland und im Internet um mehr als fünf Prozent auf 1,6 Mrd. Euro steigern. "Das Stammgeschäft stagniert. Im Internet wachsen wir stark", sagte Verlags-Vize Jürgen Todenhöfer. Die Online-Erlöse legten um 32 Prozent auf 230 Mio. Euro zu. Der Burda-Verlag war einer der Pioniere im Internet.
Zeitschriften seien aber weiterhin wichtigstes Standbein, betonte Todenhöfer. "Zeitschriften bleiben das Herz des Unternehmens. Mit Zeitschriften wird man immer Geld verdienen." Burda sei auch deshalb erfolgreich im Internet unterwegs, weil es gelungen sei, starke Zeitschriftenmarken als Türöffner zu nutzen. Derzeit setzt der Verlag seine Hoffnungen beim Ausbau des Internetgeschäfts unter anderem auf Spiele-Portale und Online-Communities.
Der Zeitschriften-Umsatz stagnierte im vergangenen Jahr bei 708 Mio. Euro. "Print ist nach Jahrzehnten des Wachstums ein reifer Markt, der von Verdrängung geprägt ist", sagte Verleger Hubert Burda. In Wachstumsländern wie Russland sei Print noch attraktiv, ansonsten müsse man aus einer starken Markenfamilie heraus Nischen besetzen und die Marken multimedial nutzen. Burda konnte so den Konzern-Umsatz in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifachen. Zu den erfolgreichsten Titel des Verlags in Deutschland gehören Zeitschriften wie "Focus", die "Bunte" und "InStyle".