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Nigel Stepney (re) und Ferrari haben schon bessere Zeiten erlebt.

Foto: REUTERS/Gregg Newton
London - Nigel Stepney, Techniker des Formel-1-Teams Ferrari, setzt sich gegen die Sabotage-Vorwürfe der "Scuderia" zur Wehr. "Ich habe Vertrauen, dass ich im jetzt stattfindenden Prozess von jeglicher Schuld freigesprochen werde. Das ist Teil einer schmutzigen Kampagne und alles liegt in den Händen meines Anwalts", meinte der 47-jährige Brite gegenüber der "Sunday Times".

Am Donnerstag hatte Ferrari bekannt gegeben, rechtliche Schritte gegen Stepney einzuleiten. Die Italiener hatten jedoch keinerlei Details veröffentlicht. Ein Ferrari-Sprecher berichtete auch von einem teaminternen Disziplinar-Prozedere gegen Stepney, der im Februar Abwanderungsgedanken geäußert hatte. Stepney war nach dem Abgang von Technikdirektor Ross Brawn mit den Änderungen im Management-Bereich unzufrieden gewesen, danach teamintern versetzt und auch mit den Christian-Klien-Team Honda in Verbindung gebracht worden.

Laut "Gazzetta dello Sport" und der italienischen Nachrichten-Agentur ANSA soll sechs Tage vor dem Rennen in Monte Carlo ein mysteriöses weißes Pulver in den Benzintanks der Autos von Kimi Räikkönen und Felipe Massa gefunden worden sein. Die Teile wurden vor dem Grand Prix ersetzt und das Pulver an die Polizei zur Untersuchung weiter gegeben.

Laut "Sunday Times" hat die italienische Polizei nun auch das Haus Stepneys in der Nähe der Ferrari-Fabrik in Maranello durchsucht und dieses dann mit einem kleinen Container verlassen. "Er hat nichts zu verheimlichen", erklärte sein Anwalt Luce Brezigar.

Stepney, ab 1992 Chef-Mechaniker bei Ferrari, hatte in der großen Zeit von Michael Schumacher eine wichtige Rolle in der Ferrari-Box gespielt. Derzeit befindet sich der Verdächtige mit Freundin und Kind auf Urlaub auf den Philippinen. Gerüchte, wonach er das Land fluchtartig verlassen habe und seit Tagen unauffindbar sei, wies er ebenfalls zurück. "Warum sollte ich nicht erreichbar sein. Ich habe die Flüge über das Ferrari-Büro gebucht. Sie wissen, wo sie mich finden können." Dennoch wird Stepney den Urlaub beenden und sobald wie möglich nach Europa zurückkehren. (APA/Reuters/AFP)