Scheitern ist nicht nur tragisch. Das stellen die versammelten Künstler mit ihren Projekten sehr schön unter Beweis. Roman Ondák brachte beispielsweise die Art Basel für kurze Zeit zum Scheitern: Für die Performance Teaching to Walk engagierte er eine Mutter, die ihrem Kind gerade das Laufen beibringt. Darum wissend, dass jene ersten Schritte immer die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, lenkte er so zumindest kurzfristig vom Betrachten der Kunstwerke ab.
Ähnlich humorvoll funktioniert auch das Video Parken von Asta Gröting, in dem mehrere Autos um einen Parkplatz kämpfen. Und auch Anna Jermolaewas Arbeit ist nicht ironiefrei: In Shooting schießt sie auf die Videokamera, die sie gerade filmt. In der Doppelprojektion wird nachvollziehbar, wie jeder Schuss den Schaden an der Kamera vergrößert, bis das Bild flackert und irgendwann ausgelöscht ist.
Während bei Jermolaewa das Scheitern unumgänglich ist, macht der litauische Künstler Deimantas Narkevicius die Geschichte der gescheiterten politischen Utopien kurzerhand wieder rückgängig: In Once in the XX Century montiert er die Videobilder der Demontage einer Lenin-Statue so aneinander, dass sie am Ende unter tobendem Applaus der Masse wieder auf dem Sockel steht. – Neben Narkevicius präsentiert der documenta-12-Künstler Nedko Solakov seine Sicht des Scheiterns.