Die Fondsgesellschaft Barclays verhandelt derzeit über eine 50-Prozent-Beteiligung bei der Sportmodenfirma Aspesi, dem Modeimperium der nordostitalienischen Unternehmerfamilie Tabacchi.
Wichtiger Markt
Italien zählt zu Europas wichtigsten Private-Equity-Märkten und rangiert nach Großbritannien, Frankreich und Deutschland an vierter Stelle. Viele Luxuswarenhersteller sind noch klein bis mittelgroß, mit guten Wachstumschancen und hohen Margen. Zudem sind die meisten nicht börsennotiert. Und vielen Familienbetrieben fehlt ein interner Nachfolger. Die Fonds können einsteigen, die Expansion begleiten und das Unternehmen an die Börse bringen, begründen Experten der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi den Trend. Im ersten Quartal gab es weltweit 47 Übernahmen im Luxussektor, zwölf davon in Italien, sagt eine Studie der auf Luxusfirmen spezialisierten Mailänder Unternehmensberatung Pambianco. Die Hälfte dieser Unternehmen landete bei Private-Equity-Fonds.
Anna Gervasoni, Generaldirektorin des Fachverbands der Finanzinvestoren Aifi, meint, dass die Fonds nach Marken suchen, die den Sprung zur Internationalisierung schaffen können, dafür aber nicht das nötige Kapital oder Know-how haben.
Einige Luxusunternehmen, etwa Bulgari oder Tod’s haben mit Finanzinvestoren eigene Fonds gegründet. So hat im Vorjahr der Fonds Charme die Designmöbel-Gruppe Poltrona Frau (Thonet) an der Mailänder Börse platziert.