"Mengenmäßig schaut es aber etwas anders aus", sagte der Vorsitzende der Österreichischen Möbelindustrie, Markus Wiesner. Im Export habe sich das Mengenplus auf 8,4 Prozent, im Import auf 3,4 Prozent belaufen.
Baukonjunktur zieht an
Im vergangenen Jahr habe die Baukonjunktur in Österreich kräftig angezogen. Die Preise konnten aber aufgrund von Überkapazitäten nicht mit dem Absatz mitziehen, erklärte Wiesner. Er geht davon aus, dass sich das Verhältnis Menge-Preis bald einpendeln wird. Offensichtlich sei jedenfalls, dass die Branche den Zuwachs am Heimatmarkt erwirtschaftet habe. Der geschäftsführende Gesellschafter von Wiesner-Hager wies dabei auf "markant divergierende Entwicklungen in den verschiedenen Produktsegmenten" hin.
Die Internationalisierung des Möbelmarkts hat sich in der Exportbilanz niedergeschlagen. Der wertmäßige Rückgang betrug 2,4 Prozent. Der Wert der ausgeführten Möbel wird seitens der Produzenten mit 1,14 Mrd. Euro angegeben. Damit war das Minus aber geringer als im Jahr davor, in dem sich der Rückgang auf 7,2 Prozent belief. Zielland Nummer eins ist wenig überraschend weiterhin Deutschland, wo es mit minus 24,4 Prozent jedoch einen massiven Einbruch gegeben hat. Trotzdem entfällt mit einem Volumen von 347 Mio. Euro der Löwenanteil immer noch auf das Nachbarland.
Designanspruch
In Deutschland sei die Baukonjunktur mit etwas Verspätung angesprungen. Zudem habe sich das Konsumentenvertrauen verändert, so Wiesner. Bereits länger exportorientiert agierende Unternehmen, vor allem jene, die einen hohen "Designanspruch" haben, konnten den Angaben zufolge trotzdem Zugewinne verzeichnen.
Der osteuropäische Raum (ohne EU-Mitglieder) bewege sich dafür gegen den allgemeinen Exporttrend. Insgesamt habe sich der Exportwert um 56,5 Prozent auf 49,5 Mio. Euro erhöht.
Auch die Möbeleinfuhren nach Österreich waren 2006 - wie auch schon 2005 - rückläufig. Der Gesamtwert wird mit 1,1 Mrd. Euro angegeben, was einem Minus von 3,6 Prozent entspricht. Der Hauptanteil der Importe sei auf die EU-Staaten entfallen(minus 6,5 Prozent auf 899 Mio. Euro). Deutschland als größter Importeur habe mit 549 Mio. Euro einen Rückgang von drei Prozent ausgewiesen.