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Der US-Softwareriese Microsoft will Änderungen an seinem neuen Betriebssystem Vista vornehmen und reagiert damit auf Kritik des Internetkonzerns Google . Konkret will Microsoft die Desktop-Suche des XP-Nachfolgers ändern - damit soll für Wahlfreiheit bei der Desktop-Suche gesorgt werden. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung von Microsoft und des US-Justizministeriums hervor.

Integration einer Desktopsuche

Google wirft dem Softwaregiganten in einer an das US-Justizministerium ergangenen Beschwerde vor, mit Vista gegen Kartell-Auflagen zu verstoßen. Kern der Kritik sei, dass es Microsoft durch die Integration einer Desktopsuche den Nutzern erschwere, entsprechende Konkurrenz-Produkte zu nutzen.

Unmöglich

Für den Nutzer von Vista sei es praktisch unmöglich, die Indexierung der Microsoft-Desktop-Suche abzuschalten, wirft Google dem Rivalen vor. Bei der Nutzung einer anderen Desktop-Such-Software werde die Rechner-Leistung damit automatisch ausgebremst.

Google Desktop Search

Google bietet ebenfalls eine Software für die Suche auf der eigenen Festplatte an. Dabei handelt es sich zwar "nur" um kleine Anwendungsprogramme, sie haben aber in der Internet-Werbebranche vor allem für die Kundenbindung sowie andere Service-Angebote eine große Bedeutung.

Service Pack 1

Microsoft will die Änderungen in Vista mit dem ersten Service Pack (SP1) für Vista veröffentlichen. Eine Betaversion von SP1 wurde für Ende 2007 angekündigt. Entsprechende Änderungen werde es auch beim Browser "Internet Explorer" und im "Start"-Menü geben. Zudem habe Microsoft zugesagt, anderen Produkt-Entwicklern wie Google mehr technische Informationen zu geben, damit sie die Leistung ihrer Suchfunktions-Programme unter Vista verbessern können.

Schritt in die richtige Richtung

Google nannte die Entscheidung einen Schritt in die richtige Richtung, der aber noch nicht ausreiche. Der Konzern hatte moniert, die Desktop-Suchfunktion benachteilige Wettbewerber. Das erst vor wenigen Monaten eingeführte Betriebssystem Vista ist bereits scharf von Konzernen wie IBM, Nokia, Sun Microsystems und Oracle kritisiert worden. Die Firmen monieren, Microsoft setze bei Vista die schon von der EU verurteilte Wettbewerbsbehinderung fort. Die EU-Kommission wirft dem US-Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Betriebssystemen auszunutzen, um Anbieter anderer Programme zu verdrängen.(Reuters/sum)