Neu Delhi - Die indische Regierung stoppt nach einem Medienbericht als Zeichen des guten Willens gegenüber den USA die Entwicklung von Interkontinentalraketen. Die Reichweite der Raketen solle auf unter 5000 Kilometer begrenzt werden, berichtete der Fernsehsender CNN-IBN am Dienstag. Damit wolle die indische Regierung Besorgnisse Washingtons zerstreuen und sicher stellen, dass das geplante Nuklearabkommen mit den USA ohne Probleme über die Bühne gehe, berichtete der Sender weiter. Von Regierungsseite wurde der Bericht zunächst nicht bestätigt.

Indien hatte im April seine Agni-III-Rakete getestet, die eine Reichweite von 3000 Kilometern hat und damit Ziele in China und Pakistan erreichen kann. Am Montag habe die Regierung nun das Verteidigungsministerium aufgefordert, die Reichweite der Agni-Serie auf unter 5000 Kilometer zu begrenzen. Damit brauche sich keine westliche Macht bedroht fühlen.

US-Präsident George W. Bush hatte vor einem Jahr bei einem Besuch in Neu Delhi nach mehr als 30-jährigem Boykott die Wiederaufnahme der nuklearen Zusammenarbeit mit Indien angekündigt. Das geplante Abkommen erlaubt den USA den Export von Technologie und Brennmaterial für die zivile Nutzung der Kernenergie nach Indien, obwohl Neu Delhi den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat. (APA/dpa)