Hamburg - Die in München geborene Autorin Catherine Aigner, die u.a. in Salzburg lebte und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, ging am Samstag als Siegerin der Langen Nacht der 7. Autorentheatertage des Hamburger Thalia Theaters hervor. Ihr Text "Hinter Augen", der von Andreas Kriegenburg inszeniert wurde, erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Jury. Der mit 5.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an das Stück "Die ganzen Wahrheiten" des Deutschen Sathyan Ramesh in der Inszenierung von Stephan Kimmig.
Catherine Aigners Text überzeugte die Jury laut Aussendung des Thomas Sessler Verlages, "weil ihr das Kunststück gelingt, auf dem gründlich ausgemessenen, allseits bekannten Konfliktfeld der Familie einen originellen Komödienstoff zu entwickeln. Mit viel Sinn für groteske Wendungen, einem gewissen Mut zur Banalität, einem eher überschaubaren Handlungsrahmen - und Sätzen, an denen man hängen bleibt. In Catherine Aigners 'Hinter Augen' begegnet man einer Art moderner Klimbim-Familie, deren Figuren oft zum Lachen sind, die aber auch das Zeug haben, unser Mitgefühl zu erregen." Zu den Jurorinnen und Juroren gehörten Barbara Mundel, Intendantin des Theaters Freiburg, "Spiegel"-Kulturredakteur Wolfgang Höbel und der Autor und Thalia-Dramaturg John von Düffel.
Aigner wurde 1977 in München geboren, wuchs in Afrika, Amerika, Asien und schließlich Salzburg auf. Über die Suche nach einer Vorsprechrolle für die Schauspielschule kam sie zum Schreiben. 2003 war sie Finalistin der Werkstatttage des Wiener Burgtheaters und 2006 Stipendiatin der "Literar Mechana". Im Thomas Sessler Verlag sind ihre Stücke "Fünf im Koffer", "Medea, Mann kann sie hören", "Nicht vieles ist Anders", "Mexiko" und "Rene, die Nutten und wie sie dem Stern den Weg abtraten" erschienen. Derzeit lebt die Autorin lebt im bayerischen Burghausen.